Jugendliche sollen bei ungewöhnlicher Veranstaltung ihre Erwartungen an die Politik formulieren
Schwarzwald-Baar-Kreis (fsk). Es soll ablaufen wie beim "Speed Dating", wenn Erstwähler im Landratsamt mit Kandidaten für den Kreistag zusammentreffen. "Wir wollen keine Frontalveranstaltung", erklärt Landrat Sven Hinterseh. "Ziel wäre, dass die Jugendlichen ihre Erwartungen an die Politik formulieren", so Daniel Bühl von der Landeszentrale für politische Bildung, die Kooperationspartner bei der Veranstaltung für Erstwähler am Mittwoch, 7. Mai, ist.
Unter dem Titel "Was uns bewegt – Gib Deinen Senf dazu" möchte das Landratsamt einen Dialog mit den Jugendlichen und Kommunalpolitikern beginnen.
Initiiert wurde die "Was uns bewegt"-Aktion durch den Landtag von Baden-Württemberg. Landtagspräsident Guido Wolf wird dabei sein, wenn die Schüler am 7. Mai die Ergebnisse präsentieren.
Am 25. Mai dürfen erstmals bereits 16-Jährige wählen. Mit 16 Schulen im Kreis nahm das Landratsamt Kontakt auf. Die jeweils ausgewählte Schule legt eine Klasse im Alter der Erstwähler fest, die sich zur Vorbereitung auf die Veranstaltung mit dem Thema "Wahlen – Möglichkeit der Partizipation" befasst.
Dazu erhalten alle Schulen Unterlagen von der Landeszentrale für politische Bildung.
Jede Schulklasse erhält eines von acht Themen, die aus der Demografiestrategie des Kreises abgeleitet wurden. Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamtes, listet die Themenfelder auf: Bildung, Ausbildung, Studium, Integration, Inklusion, Ehrenamt, Generationengerechtigkeit, Mobilität, Tourismus und Freizeit, Energie und Kommunikation.
Die Schüler werden das Thema im Klassenverband bearbeiten und dann ihre Wünsche, Ideen und Anregungen an die Kommunalpolitiker formulieren.
An jedem der acht Thementische wird ein Vertreter einer Kreistagsfraktion teilnehmen.
"Wir machen sehr viele Veranstaltungen, aber das ist eine sehr schöne und die einzige auf Kreistagsebene", erklärte Thomas Waldvogel von der Landeszentrale für politische Bildung. "Das finde ich vorbildlich, was der Landrat vorbereitet hat", ergänzte Daniel Bühl.
Die Veranstaltung soll als Baustein zur Demografiestrategie des Kreises dienen und den neugewählten Kreisräten im Herbst als Dokumentation vorgelegt werden.
"Mir ist es wichtig, dass es nach dem 25. Mai weitergeht, so bekommen wir Nachhaltigkeit", meint der Landrat. Im Frühjahr sind Ergebniskonferenzen zur Demografiestrategie jeweils in Furtwangen, Hüfingen und Schwenningen vorgesehen.
Die Veranstaltung beginnt am 7. Mai im Sitzungssaal des Landratsamtes in Villingen. Jugendliche Moderatoren fassen die Ergebnisse für die Präsentation im Plenum zusammen. Die Schüler werden im Interviewstil nach den Ergebnissen befragt, Guido Wolf wird zuvor ein Grußwort sprechen.