Rudolf Stern ist Gast in der Vortragsreihe "Nicht erschlossene Quellen zum Kriegserleben aus Schwenningen am Neckar" Foto: Stern Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortragsreihe: Rudolf Stern liest aus Feldpostbriefen seines Vaters vor

VS-Schwenningen. Das Uhrenindustriemuseum lädt auf Sonntag, 22. Oktober, 11 Uhr, zum zweiten Vortrag der Reihe "Nicht erschlossene Quellen zum Kriegserleben aus Schwenningen am Neckar" ein.

Mit Dachbodenfunden ist das so eine Sache: vieles ist alter Kruscht, aber manches entpuppt sich bei näherem Hinschauen als Schatz. So erging es auch der Schwester von Rudolf Stern, als sie vor zwei Jahren den Dachboden ihres Elternhauses aufräumte. In einem Schrank stieß sie auf eine alte unscheinbare, bislang unbeachtete Pappschachtel, welche beim Öffnen in die Brüche ging. Zum Vorschein kamen alte Briefe in deutscher Schrift, die sie zunächst nicht entziffern konnte und daher an ihren Bruder weiter gab: 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Feldpostbriefe ihres Vaters wieder ans Tageslicht gekommen.

Rudolf Stern hat die Briefe gesichtet, in die heutige Schrift übersetzt und für die Familie in einem Heft zusammengefasst. Unter dem Titel "Feldpostbriefe des Vaters. 32 Briefe aus dem Felde von August 1944 bis März 1945 an seine Familie" stellt er seinen Dachbodenfund vor. Er liest nicht nur aus den Briefen, sondern ordnet sie ins Zeitgeschehen ein. Fotos von der Front und Karten vom Kriegsverlauf sind ebenso zu sehen wie Fotos der Familie aus dieser Zeit. Sein Vater war Angehöriger einer motorisierten Panzerjägerkompanie am Niederrhein und musste unter anderem den Kampf um die Brücke von Arnheim mitmachen. Wie alle Soldaten durfte er nicht alles niederschreiben, was er an der Front erlebt hatte oder wo er sich gerade befand. Wie er die Familie dennoch auf dem Laufenden hielt – auch das wird Stern erzählen.

Rudolf Stern ist gebürtiger Weilersbacher, Jahrgang 1942 und Diplom-Pädagoge. Nach seinem Studium in Frankfurt am Main und Freiburg arbeitete er etliche Jahre als Lehrer an Grund-, Haupt- und Realschulen in der Region. Er war unter anderem von 1996 bis 1998 Leitender Schulamtsdirektor am Staatlichen Schulamt Villingen-Schwenningen.

Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei, um Spenden wird gebeten.