Hoffen, dass sie mit der "Dreimal Ja-Aktion" möglichst viele Stadträte für die gewerbliche Nachnutzung des Feuerwehrgerätehauses für sich gewinnen können: die rund 40 Schwenninger Vertreter aus verschiedenen Gewerbesparten, deren Blick zukunftsweisend Richtung Marktplatz zeigt. Foto: Bloss Foto: Schwarzwälder-Bote

Aktion: 40 Schwenninger sagen "Ja" zum Marktplatz, damit "nein" zur Schulerweiterung in der Feuerwache

Sie wird mit Spannung erwartet, die Gemeinderats-Entscheidung über die Erweiterung der Gartenschule. Gestern setzten Händler und Unternehmer ein letztes Signal für einen Schulneubau - und damit für eine gewerbliche Nutzung der Feuerwache.

Von Mareike Bloss

VS-Schwenningen. Allen voran war es CDU-Stadtrat Dirk Sautter, der rund 40 Schwenninger Vertreter aus Handel, Dienstleistung, Industrie und Bürgerschaft mobilisiert hatte, um im Ringen um das Feuerwehrhaus die Oberhand für eine gewerbliche Nachnutzung zu gewinnen.

"Dreimal Ja" – damit wurde kurzerhand ein Papier bedruckt, mit dem die Befürworter ihre Stimme für eine Wiederbelebung des Marktplatzes, für einen Schul-Neubau sowie für einen "Treffpunkt alte Feuerwache" erheben sollten und sich gestern Morgen vor dem Rathaus trafen.

Der Grundtenor war eindeutig: Wenn der Marktplatz saniert wird, dann müsse auch die Feuerwache im Wiederbelebungs-Konzept mit berücksichtigt werden, eine Nutzung durch die Gartenschule mache keinen Sinn. "Für mich gibt es gar keine Alternative, als das Feuerwehrhaus gastronomisch zu nutzen. Bei der Wiederbelebung des Marktplatzes wäre es doch völliger Quatsch, wenn das Umland nicht miteinbezogen wird", sagt Reiner Schorer vom Auktionshaus VS.

Alt-Stadtrat Walter Schlenker sieht die Problematik einer Schulerweiterung im Gerätehaus aus bautechnischer Sicht: Für eine Schule brauche man hellere Räume als die in der Feuerwache. Und im Geist sehe er schon die Brandschutztreppen am denkmalgeschützten Gebäude angebracht. "Ich habe da Riesen-Bedenken. Und die Anbindung der Schule an die Sturmbühl-Häuser ist insgesamt eine saubere Lösung."

Zwei Investoren sind bisher gefunden, die für die Feuerwache ein Gastronomie-Konzept – Marion Quellmalz mit einem Bio-Restaurant und Veranstaltungsräumen, die Rebholz-Gruppe mit einer Markthalle – entwickeln wollen. Noch gestern hätten sie ihr erneutes Interesse bekundet, so Dirk Sautter.

Immobilienmaklerin Monika Schulz, die sich ein Konzept "im Stil der Markthalle in Stuttgart" gut vorstellen könne, sieht hierbei die Chance für den Gewinn von weiteren Investoren gegeben: "Bisher war eine Ausschreibung noch gar kein Thema. Eine weitere Vermarktung ist wichtig, um Neukunden aus anderen Städten gewinnen zu können." Denn das mache Schwenningen zudem attraktiver.

Und auch ihr Kollege, Immobilienmakler Alexander Baum, kann aus Erfahrung berichten, dass sich durch die günstige Zinssituation derzeit auch internationale Investoren finden lassen. "Ich bin überzeugt, dass das Interesse an der Feuerwache groß sein wird", meint Baum.

Während die meisten Anwesenden – darunter auch einige Marktplatz-Anwohner – ein Markthallen-Konzept favorisieren, kann sich Unternehmer Peter Kikstein gut vorstellen, das Gerätehaus in ein Feuerwehrmuseum umzuwandeln. Denn so etwas suche das Land schon lange und es belebe den Marktplatz ohnehin. Zudem sei er ganz klar für einen Neubau der Gartenschule am Sturmbühl – "schon allein von den Kosten her."

Werner Albiker, Herta und Heinz Schlenker, Peter Kikstein, Vladimir Bubori, Reiner Schorer, Alexander Baum, Monika Schulz, Magnus Hugger, Birgit Messner mit Mann, Karin Engler-Rapp, Hr. Thome, H. Müller, Walter Schlenker, Dieter Bechmann, Karl-Martin Hahn, Andrea Heitmann, Dirk Sautter, Matthias Hoppe, Annette Müller, Christina Haller, Hüseyin Bal, Heidrun Linder, Amy Müller mit Mann, Werner Schmid, Lars Klapper, Marianne Schaumann, Joachim Spitz, Hans-Reinhard Majewski, Jürgen Müller, Nicole Huschauer, Johannes Hellstern, Rolf Rabe, Andrea Pflug, Axel und Michaela Lieb, Günther Welzer, Sanja Storz, B. Haller und H. Stoßberg.