Einige Hauptakteure tragen zum Gelingen des Musicals "Cats" bei. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtharmonie: Aufführung der Nippon-Symphony mit Ensembles aus Japan

VS-Villingen. Das Konzert der Nippon-Symphony hatte gigantische Ausmaße: drei Stunden Programm, 190 Musiker auf der Bühne und ein voll besetzter Franziskaner.

Ein rundherum gelungenes Erlebnis erfüllte die Besucher. Einmalig war der Unterhaltungswert, und wieder wurden als Maxime der 1200-Jahr-Feiern Brückenschläge vollzogen: zwischen dem Land der aufgehenden Sonne und dem deutschen VS, zwischen Klassik und Pop, zwischen den Ensembles der Makuhari Sohgoh High School und der Stadtharmonie Villingen. Als erfahrene Dirigenten waren Hiroshi Sato und Mario Mosbacher zu erleben, und als exzellente Newcomer traten Takuma Ito und Satoru Kasai auf. Durch das Programm führte der Harmonie-Chef Heinrich Greif. Dolmetscherin Keiko Allgaier schien ihm fast die Show zu stehlen.

Zum vielschichtigen Programm war aus den Reihen der Zuhörer "super", "werden die nicht müde" oder "jugendlich frisch, temperamentvoll" zu vernehmen. Als absoluter Höhepunkt darf Webbers "Cats" gelten. Die groß angelegte Produktion von Tadashi Fukushima und Hiroshi Sato ließ erstaunen.

Der Ablauf von musikalischer, tänzerischer, gesanglicher Gestaltung war perfekt. Die Kostüme waren reizend. Die Hauptfiguren von Macavity, über Mistoffelees bis Grizabella glänzten mit Stimme, passendem Outfit und szenischer Gestaltung. Perfekt war die Choreografie, die wie ein Uhrwerk mit Musikern, Tänzern und Sängern als Rädchen funktionierte. Das Musical in Kurzform endete im nahezu überbordendem Applaus. Ein weiteres Highlight war das Mauern in Hirnen und Realität durchbrechende "Another brick in the wall".

Das Riesenensemble von japanischen und Villinger Musikern lief zur Hochform unter Mario Mosbacher auf, um modern-populäre Musik von Pink Floyd in allen Schattierungen zu präsentieren.

Gekonnte Kostproben in Foyer und Konzertsaal führten zum Auftakt des Programms: Eine gewaltige Opernwelle schwappte mit Wagners "Lohengrin" herüber, um durch das ansprechend-prachtvolle "Spirited away" von Joe Hisaishi abgelöst zu werden. Zur ulkigen Pizzicato-Nummer wurde Andersons "Plink, Plank, Plunk", ergänzt durch die "Final Fantasy". Der Griff nach den Sternen gelang danach dem großen Blasorchester der Japaner mit "Planet nine" von Masanori Taruya, ein kolossaler, stimmungsvoller Vorstoß zu fernen Galaxien. Das Blasorchester glänzte ferner mit "Kappore Nebuta" (Ryudo Uzaki) und einem Queen-Medley von Toshihiko Sahasi. Das sinfonische Orchester bot schließlich Musik der "Herberge zur sechsten Glücksseligkeit", ein erschütterndes Filmdrama, das Erinnerungen an Ingrid Bergmann und Curd Jürgens weckte.

Eine innige Beziehung auf musikalischer und persönlicher Ebene gibt es zwischen der japanischen Makuhari Sohgoh High School aus der Präfektur Chiba und der Stadtharmonie Villingen. Sinnfällig wurde sie manifestiert mit dem Austausch von Gastgeschenken. So erhielten die japanischen Dirigenten Hiroshi Sato, Takuma Ito und Satoru Kasai sowie die Elternvertreterin des Makuhari-Gymnasiums eine Maske mit Hinweis auf die Fastnacht. Im Gegenzug erhielten der Vorsitzende der Harmonie, sein Stellvertreter Patrick Metzger, der Organisator Alexander Heift sowie Dirigent Mario Mosbacher wertvolle Glasteller mit Inschriften.