Michael Neuenhagen (von links), Sabine Rösner und Johannes Nonnenmacher wollen jungen Menschen die Natur näher bringen. Foto: Schott/Umweltzentrum Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar berät über Projekte / Johannes Nonnenmacher ist neuer Lehrer

VS-Schwenningen. Das Umweltzentrum Schwarzwald-Baar-Neckar ist vom Staatlichen Schulamt Donaueschingen als einziger außerschulischer Lehrort im Schwarzwald-Baar-Kreis anerkannt. Etwas verspätet, aber mit reichlich Interesse unternahm Sabine Rösner, die im vergangenen Jahr die Leitung des Schulamtes übernommen hatte, ihren Antrittsbesuch im Umweltzentrum.

Grund dazu hatte sie gleich doppelt, denn mit dabei war auch der neue Lehrer Johannes Nonnenmacher, der vom Schulamt mit einem halben Lehrauftrag an das Umweltzentrum entsandt worden ist.

Nonnenmacher ist schon der dritte Lehrer in Folge, der im Umweltzentrum tätig ist. "Als Lehrer an zwei räumlich getrennten Lehrorten und in zwei unterschiedlichen Strukturen tätig zu sein, ist nicht immer einfach", erläutert Rösner. Durch die Vernetzung könnten aber auch neue Impulse bei der Umweltpädagogik und bei der Erziehung junger Menschen zu einem verantwortungsbewussten Handeln entstehen, so Rösner weiter.

Der 35-jährige Nonnenmacher stammt aus Ludwigsburg. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach einer Lehre als Fensterbauer hat er in Freiburg ein Lehramtsstudium für naturwissenschaftlich-technischen Unterricht mit dem Schwerpunkt in Mathematik, Technik und Physik aufgenommen. Nach seiner Referendarzeit in Elzach und einer ersten festen Anstellung als Lehrer in Freiburg hat sich Nonnenmacher vor fünf Jahre in den Schwarzwald-Baar-Kreis versetzen lassen. Die Hälfte seiner Pflichtstundenzahl als Lehrer unterrichtet Nonnenmacher ab sofort in der Realschule am Deutenberg in VS-Schwenningen, die andere Hälfte beim Umweltzentrum, das sich im Stadtpark Möglingshöhe befindet.

Das Umweltzentrum führt ein eigenes Schulprogramm durch, bei dem Kurse in den Bereichen Umwelt-, Natur- und Klimaschutz angeboten werden. "Unser Ziel ist es, junge Menschen für den Umweltschutz zu sensibilisieren und ihnen Möglichkeiten der praktischen Umsetzung im Alltag aufzuzeigen. Damit möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass sie eine wertschätzende Haltung im Umgang mit der Natur entwickeln", erläutert Michael Neuenhagen, Vorsitzender des Trägervereins Umweltzentrum, und fährt fort: "In unserem Schulprogramm werden wichtige Themen, wie Wasser, Luft, Energie, Wald, Tiere und Landwirtschaft aufgegriffen und an unterschiedlichen Orten mit den Schülern praktisch erarbeitet."

Für diese schulpädagogischen Aufgaben hatte bereits der Lehrer Wenzel Holm, der in den vergangenen drei Jahren vom Staatlichen Schulamt in Donaueschingen an das Umweltzentrum entsandt worden war, mit Fachleuten vom Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und anderen Natur- und Wandervereinen, die sich im Umweltzentrum zusammengeschlossen haben, ein Programm ausgearbeitet, das sich vor allem an Schulklassen richtet, die an interessante Gewässer in der Umgebung oder an andere geeignete Stellen in Wald und Flur kommen.

Nonnenmacher wird nun das bestehende Programm fortführen und ausbauen. "Ich bin ein Junge vom Land", meint er optimistisch, "ich fühle mich wohl in der Natur. Ich freue mich, wenn ich durch meine neue Aufgabe im Umweltzentrum diese Einstellung auch an die jungen Menschen weitergeben kann."

Die Einführung des neuen Lehrers gab den Mitarbeitern beim Staatlichen Schulamt und im Umweltzentrum Gelegenheit, sich gegenseitig besser kennenzulernen und über ihre Arbeit und Pläne auszutauschen. Nach der Vorstellung der Räumlichkeiten wurde über mögliche Projekte gesprochen. Im Mittelpunkt stand dabei die Erweiterung des Schulprogramms selbst und die damit verbundene Lehrerfortbildung. Es wurde ebenfalls erörtert, ob bestehende naturpädagogische Erlebnis- und Informationsveranstaltungen des Umweltzentrums für Erwachsene auch auf die Lehrerkollegien an den Schulen im Verantwortungsbereich des Staatlichen Schulamtes Donaueschingen ausgerichtet werden könnten. Die gute Erreichbarkeit des Umweltzentrums wäre ein wichtiger Standortvorteil.

Auch längerfristige Projekte zum Mitmachen, wie "Wildblumen" oder "Streuobst", bei denen es um die Pflege, Ernte und Verwertung von Pflanzen und Bäumen geht, ließen sich möglicherweise in das Schulprogramm einbauen. Darüber wird noch beraten.