Nachbarschaft von Großbrand bei Meku betroffen / Neckarbad geschlossen

Von Andreas Henningsund Madlen Falke

VS-Schwenningen. Es waren Stunden der Angst, die gestern das Industriegebiet Ost in Atem hielten. Der Großbrand bei der Firma Meku versetzte die ganze Nachbarschaft in einen Ausnahmezustand. Die Schwabo-Redaktion hat sich vor Ort genau umgehört.

Als die Feuerwehrleute den Brand weitestgehend unter Kontrolle haben, legt sich auch der erste Schock bei den Mitarbeitern, die lange vor der Firma ausharren, um zu erfahren, wie es weitergeht. "Natürlich hatte ich Angst und bin so schnell wie möglich rausgerannt. Nun bin ich in Sorge um meine Firma", erzählt eine Produktionsmitarbeiterin. Andere Kollegen sind entsetzt darüber, wie sich solch ein Brand zu einer Katastrophe entwickeln kann.

Um kurz nach elf Uhr eilt auch Oberbürgermeister Rupert Kubon an den Unglücksort und macht sich selbst ein Bild vom Brandort. Einsatzleiter Christian Krause informiert ihn über die Details, während die Brandruine weiter von den Feuerwehrmännern bearbeitet wird. Die erste Frage Kubons an den Geschäftsführer, Manfred Brock, lässt sein Mitgefühl für die Situation erkennen: "Wie kann man Ihnen helfen?" Auch Kubon ist froh, dass niemand zu schaden gekommen ist, und die Feuerwehrleute ein Mal mehr eine großartige Leistung vollbracht haben, um den gefährlichen Brand schnell einzudämmen.

Ein Feuerwehrmann war, wie er schildert, kurz vor dem Ausbruch des Feuers geschäftlich im Industriegebiet unterwegs, fuhr an der Meku-Halle vorbei. Zehn Minuten später geht sein Alarm – er blickt in den Himmel und sieht die Flammen, die nach seiner Schätzung 30 Meter in den Himmel ragen. Dazu kommt der tiefschwarze Rauch.

Weithin sichtbar ist die Rauchwolke, die sich natürlich auch über die direkt angrenzenden Betriebe ausbreitete. In einer fremden Lagerhalle, die direkt an das Meku-Gebäude angrenzt, ist der Schaden erheblich. Die Ware ist vor allem durch den eingetretenen Rauch beschädigt. Durch die im Notfall geöffneten Dachluken ist Wasser eingetreten. In dem hohen Bürogebäude, das auf dem gleichen Gelände zu finden ist, wurden die Wasserleitungen durch die Hitze und den Druck gesprengt. Ein Firmenchef berichtet, wie er in Panik alle PCs vom Strom genommen hat, um Datenverluste zu verhindern.

Keine Schäden zu verzeichnen gibt es beim gegenüberliegenden Neckarbad, das zum Zeitpunkt des Feuers geschlossen war. Es sollte gestern eigentlich am Nachmittag öffnen. Da die Feuerwehr aber Wasser zum Löschen aus den Becken gepumpt hatte, blieb das Bad den ganzen Montag geschlossen.

Auf das Spielen im Garten mussten die Jungen und Mädchen in der benachbarten Kindertagesstätte Hammerstatt verzichten. Wegen des beißendes Geruchs rund um die Brandstelle blieben die Türen und Fenster der Einrichtung geschlossen. "Gefahr bestand nicht laut Polizei. Wir hätten rausgehen können, haben das aber doch lieber gelassen", sagt Leiterin Renate Werner. Auch Einsatzleiter Christian Krause gibt bei OB Kubon Entwarnung was die Schadstoffbelastung angeht. "Es wurden hier und auch im Kreis Rottweil Messungen durchgeführt. Die Werte lagen im grünen Bereich. Das liegt vor allem daran, dass sich die Rauchwolke ungehindert nach oben ausdehnen konnte. Wäre es heute bewölkt gewesen, hätte es Schwierigkeiten geben können", gibt Krause seinen Bericht ab.