Der Kinderchor St. Konrad führt zusammen mit Kindern der Grundschule Wutach –Ewattingen das Singspiel Ich-bin-Ich auf. Foto: Schwarzwälder-Bote

St. Konrad: Pfarrei feiert Kirchweih mit großem Programm

Mit einem Festgottesdienst unter dem Leitthema "50 Jahre Lebens-Raum St. Konrad" feierte die Pfarrei St. Konrad im vollbesetzten Gotteshaus den 50. Weihetag ihrer Kirche.

VS-Villingen. Zelebriert wurde der festliche Gottesdienst von Pfarrer Ewald Beha gemeinsam mit Pfarrer Werner Kleiser, der von 1990 bis 2000 die Pfarrei geleitet hat. Die musikalische Gestaltung übernahmen der Kirchenchor St. Konrad, bei dem Thomas A. Schneider die verhinderte Chorleiterin Birgit Mundweiler vertrat, sowie Isabell Capa und Fabian Link.

Südstädtern ist das Dach-Gießen noch in lebhafter Erinnerung

Das sakrale Gebäude einer Kirche sei immer auch eng mit dem Leben der Gläubigen verbunden, die neben den Gottesdienstfeiern auch die großen persönlichen Ereignisse und Feste dort begehen, so Pfarrer Beha. Daneben lade es ein, gleichermaßen Freude und Dank wie Trauer und Schmerz vor Gott zu tragen. Mit mehreren persönlichen Statements verschiedener Gemeindemitglieder wurden die damaligen Herausforderungen und herausragenden baulichen Elemente des Gotteshauses in den Blick genommen.

Auffallend ist die allgemeine Schlichtheit mit der Beschränkung auf das theologisch Notwendige. Markantes Merkmal ist die zentrale Ausrichtung auf den Altar als Mittelpunkt des Gottesdienstgeschehens. Lebhaft in Erinnerung der Südstädtler bleibe auch das tage- und nächtelange ununterbrochene Gießen des Betondaches. Das Dach ruht dabei nur auf zwei Stützen. Es wirkt wie von unsichtbarer Hand getragen und bietet dennoch Schutz und Geborgenheit. Die vielen Steine an der großen Wand stehen für die einzelnen Gemeindemitglieder, die verbunden sind durch den gemeinsamen Glauben an Gott.

Taufbecken und Tabernakel sind sichtbare Bauelemente für die Sakramente der Taufe und der ersten Heiligen Kommunion. Pfarrer Kleiser stellte damals seine Zeit in St. Konrad unter den Leitgedanken der Weggemeinschaft. So initiierte er auch das große Wandbild mit den Fußspuren. Auch die Gruppenräume stehen für die Gemeinschaft, die die Jugendlichen erfahren und prägen.

Herbert Riegger vom Gemeindeteam dankte allen Helfern, die am Gottesdienst und weltlichen Teil des Festes beteiligt waren, und lud zum weiteren Verlauf des Festes ein. Bei strahlendem Sonnenschein füllten sich schnell Außenbestuhlung und der große Saal, um die Köstlichkeiten der reichhaltigen Bewirtung und des abwechslungsreichen Kuchenbuffets zu genießen.

Zur Mittagszeit spielte der Akkordeonverein aus Tannheim. Die Kindergärten St. Konrad und Loretto trugen zur Freude der Besucher mehrere bekannte Kinderlieder vor. Die Ministranten boten Weißwürste mit Brezeln sowie frische Waffeln an, um Einnahmen für die Romwallfahrt im nächsten Sommer zu erwirtschaften. Der Flohmarkterlös kommt Schwester Renate Spittler in Brasilien zu Gute.

Individuelle Taschenspiegel und ein Schmuckstand unterstützen die Renovierungskosten der Bernhardshütte. Auch der Eine-Welt-Stand bot seine Waren zum Kauf an. Henry Greif zog beim Kasperletheater die neugierigen Kinder vollkommen in seinen Bann. Den Abschluss des Festes bildete das Singspiel von Mira Lobe: "Das kleine Ich bin Ich" in der Kirche.

Nachdem die alte Konradskirche in der hinteren Südstadt für das wachsende Wohngebiet zu klein wurde, reifte bei den Verantwortlichen, allen voran Pfarrkurator Bernhard Stolz, der Entschluss, eine neue, größere und vor allem moderne Kirche zu bauen. Dies geschah in einer Zeit des Umbruchs in der katholischen Kirche, als der Ausgang des Zweiten Vatikanischen Konzils noch offen war. Der erste Spatenstich für den Neubau erfolgte am 13. Oktober 1963; die feierliche Weihe der Kirche durch Weihbischof Karl Gnädinger am 21. Oktober 1967. Am 12. November findet eine weitere Jubiläumsfeier statt, bei der dann auch Bilder aus dem Gemeindeleben der vergangenen 50 Jahren gezeigt werden.