Bißwurm: Kann nicht sein, dass die Stadt Esso subventioniert

Villingen-Schwenningen (mik). Saniert werden muss ein Industriegleis im Schwenninger Gewerbegebiet Rammelswiesen. 600 000 Euro soll die Maßnahme die Stadt Villingen-Schwenningen kosten.

2600 Waggons rollen jährlich über das Gleis. Das bringt der Stadt jährlich Einnahmen von 36 500 Euro. Diese 2600 Waggons, so wurde informiert, entsprächen 5000 Lkw-Ladungen, die bei einem Stilllegen des Gleises zusätzlich den Verkehr in der Doppelstadt belasten würden.

"Es ist nicht Aufgabe der Stadt, dafür zu sorgen, dass Gefahrgüter von der Straße wegkommen", meinte Ernst Reiser (Freie Wähler). Er war der festen Überzeugung, dass der Esso-Konzern die 600 000 Euro aufbringen müsse. "Damit könnten wir eine Jugendscheune bauen", so Reiser.

In dieselbe Kerbe hieb Fraktionskollege Erich Bißwurm. "Es kann nicht sein, dass die Stadt Esso subventioniert."

OB Rupert Kubon hielt dagegen, dass die Unterhaltung des Gleises ebenso eine städtische Aufgabe sei wie der Unterhalt von Straßen. Dafür gebe es auch vertragliche Pflichten. Wer letztlich über das Gleis fahre, sei egal.

Bürgermeister Rolf Fußhoeller informierte, dass das Gleis derzeit von Esso und dem Entsorger Remondis genutzt werde. "Wenn das Gleis weg ist, bekommen wir nie wieder eines dorthin." Edgar Schurr (SPD) betonte, dass man die Infrastruktur vorhalten müsse, schließlich hänge auch die Schwarzwaldbahn daran. Und Joachim von Mirbach meinte lapidar: "Ob da Donald Duck oder Dagobert Duck drüber fährt, ist mir egal, wir müssen in den finanziellen Apfel beißen."