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Inlinehockey-Spieler des EHC Phantoms legen mit ihrem Konzept eine clevere Planung für eine Win-Win-Situation vor

Der Ruf nach einem eigenen Platz oder einer eigenen Halle wird immer wieder bei Vereinen laut. Gemeinderäte wären daher fast geneigt, ihn zu überhören. Doch im Falle der EHC Villingen-Schwenningen Phantoms würde mit diesem Wunsch sogar ein Wunsch für die Allgemeinheit erfüllt.

Villingen-Schwenningen. "Es wäre eigentlich die klassische Win-Win-Lösung", meint Thorsten Thebert, Vorsitzender des EHC und begeisterter Inlinehockey-Spieler. Jugendliche in der Stadt, vielleicht sogar eine Schule oder andere Vereine, könnten den Platz mit nutzen und somit davon profitieren, wenn der EHC seinen Traum wahr macht. Und danach sieht momentan viel aus: Am Konzept für einen eigenen Platz wird mit Hochdruck gearbeitet, der heiße Draht zur Stadt Villingen Schwenningen und deren Amt für Jugend, Schule, Bildung und Sport glüht. "Die Stadt unterstützt uns ganz toll", freut sich Andreas Bayer, der Vize im etwa 100 Mitglieder starken Verein. In etwa vier Wochen wollen die Verantwortlichen des EHC ihr fertiges Konzept der Verwaltung vorlegen.

Schule könnte profitieren

Sogar einen geeigneten Platz mit möglichem Vereinsheim haben die Phantoms schon im Auge – eine Schule könnte unmittelbar davon profitieren und ihn mit nutzen, wenn die Anregung des Vereins umgesetzt und der Platz für die Inlinehockey-Spieler hergerichtet werden darf. Die Bereitschaft zur Eigenleistung bringen die Phantoms gleich mit, "alle", sagt Bayer im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten mit tiefster Überzeugung. Denn für jene, die das Inlinehockey mit viel Leidenschaft ausüben, wäre ein eigener Platz tatsächlich elementar.

Zweimal pro Woche dürfen die Inlinehockey-Spieler zwar in städtischen Hallen trainieren, in der Hoptbühl- oder der Goldenbühlhalle. Die Hallenzeiten sind jedoch rar, und selbst wenn die Hallen einmal leer stehen, muss das nichts heißen: Viele Vereine nutzen die ihnen zugeteilten, aber womöglich unpassenden Hallenzeiten nicht und melden das nicht – aus Angst, keine alternative Hallenzeit zu bekommen und am Ende ganz leer auszugehen, erklärt der stellvertretende EHC-Vorsitzende Bayer ein Phänomen in der Doppelstadt.

Der EHC hat zwar Hallenzeiten und nutzt diese, doch die Einschränkungen sind enorm: Weil im Winter Fußballvereine und Co. nach drinnen drängen, ist dann kein Platz mehr für die Phantoms und sie müssen notgedrungen auf Kufen und aufs Eis ausweichen. "Wir würden viel lieber durchspielen mit dem Hockey", sagt Bayer.

Und selbst in der Schwenninger Eislaufarena steht der EHC als kleiner Verein am Ende häufig hinten an, wenn es um Eiszeiten und dergleichen geht und müssen warten, bis die Großen wie der ERC ihre Eiszeiten aufgebraucht haben. Das Spiel vier gegen vier, wie die Phantoms es eigentlich praktizieren, ist im Sommer in der Goldenbühlturnhalle darüber hinaus aus Platzgründen nicht möglich, dann muss auf ein Spiel drei gegen drei abgespeckt werden.

Ein eigener Platz würde all diese Probleme lösen. "Wir wollen so einen Platz aber nicht nur alleine nutzen", stellt Bayer klar. Selbst die Umkleidekabinen würden sie teilen, die Bewirtung für den Platz übernehmen und dort "auch einmal eine Cola oder ein Eis verkaufen". Einen Platz, wie die Phantoms ihn wollen, könnte man problemlos mit Basketballkörben ausstatten, Vereine könnten ihn nutzen oder Schulen – bei Bedarf dürften sie sogar bei den Phantoms die Ausrüstung oder Tore ausleihen.

Multifunktionsplatz fehlt

Immer wieder wird seitens jugendlicher Doppelstädter bemängelt, dass es in der Stadt gerade ein solcher Multifunktionsplatz fehle, den, entsprechend ausgestattet, Jugendliche beispielsweise zum Basketballspielen nutzen könnten. Und auch manche Schule habe Bedarf an Außengelände für den Sportunterricht, wissen die Phantoms und haben all das in ihre Überlegungen einbezogen. Und wenn es trotzdem nicht klappt mit dem eigenen Platz? "Es würde uns nicht umbringen", gibt Bayer zu, "aber es wäre sehr schade", "da steckt sehr viel Herzblut drin", betont auch Thorsten Thebert.