Sie wollen Ehrenamtliche dazu motivieren, zu helfen: Dmitri Zakharine (Diakonie), Lars Frauenheim (AWO), Andrea Winter (Diakonie), Anita Neidhardt-März (Geschäftsführerin Diakonie), Christoph Matthiä und Hans-Ulrich Manz (beide Diakonie). Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Helfer organisieren Informationsveranstaltung am 25. Februar / 100 neue Asylsuchende erwartet

Von Marc Eich

Neue freiwillige Kräfte für die Flüchtlingsarbeit sollen gewonnen werden. Auch, weil die Belegungszahlen in der BEA in Villingen wieder steigen werden.

VS-Villingen. "Die Zeit hier in Villingen soll genutzt werden, die Menschen dürfen nicht in Resignation verfallen." Anita Neidhardt-März, Geschäftsführerin des Diakonisches Werks im Schwarzwald-Baar-Kreis, spricht aus, warum die Arbeit mit den Flüchtlingen in der Bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle in Villingen so wichtig ist. Aus diesem Grund will das Team der Diakonie und der AWO, das für die BEAs in VS zuständig ist, weitere Ehrenamtliche dazu animieren, tätig zu werden.

Betonen möchten die Organisatoren zudem, dass auch Anwohner herzlich zu der Veranstaltung eingeladen sind. "Wir möchten die Hemmschwelle herabsenken", so Winter. Für Lars Frauenheim von der AWO sei es zudem wichtig, dass man als Ansprechpartner für die Anwohner zur Verfügung steht. "Deshalb verteilen wir auch unsere Kontaktdaten."

Deshalb ruft man Interessierte dazu auf, an einer Infoveranstaltung am 25. Februar in der ehemaligen französischen Schule teilzunehmen. "Die Veranstaltung ist als Motivation aber auch Ideensammlung gedacht", so Neidhardt-März. Ermöglicht werden soll beispielsweise ein Cafébetrieb, um einen Ort der Begegnung zu schaffen. Aber auch verschiedenste sportliche oder musische Kursangebote seien möglich. Jeder könne seine eigenen Ideen miteinbringen.

Die Organisatoren von AWO und Diakonie sehen darin aber außerdem eine Bereicherung für die Helfer. "Diese Begegnung kann auch beim Abbau von Vorurteilen und Angst helfen", sieht die Diakonie-Geschäftsführerin ein Mehrwert für die Ehrenamtlichen. Diese seien zudem als "Botschafter für Deutschland" tätig. Frauenheim: "Die Flüchtlinge sollen sich daran erinnern, dass sie in Villingen gut aufgehoben waren."

Als Vorbild nehme man sich die bisherigen ehrenamtlichen Tätigkeiten, die in der Unterkunft in der Messe in Schwenningen geleistet wurden. "Wir konnten dort eine Willkommenskultur in die Halle bringen", so Hans-Ulrich Manz von der Diakonie. Das Engagement wurde laut seinen Angaben von den Betreibern anfangs skeptisch gesehen, "auch weil es anfangs andere Probleme gab, die gelöst werden mussten und aufgrund derer die Nerven bereits blank lagen". Doch der Einsatz habe sich gelohnt. Abgesehen von zwei größeren Zwischenfällen habe sich die Lage vor Ort beruhigt.

Für Manz vor allem ein Verdienst der rund 60 Ehrenamtlichen, die aufgrund der Netzwerke der Pauluskirche und der Walldorfschule schnell zusammengetrommelt werden konnten.

Vor dem Hintergrund, dass die Unterkunft in Schwenningen diese Woche aufgelöst wird und auch die Flüchtlinge aus Immendingen nun nach Villingen kommen werden, wolle man reagieren. "Zu den momentan 100 Flüchtlingen in der BEA kommen kurzfristig noch mal 100 hinzu", so Frauenheim. Dass die Einrichtung in Villingen bald leer sein wird, damit rechnet man trotz der momentan rückläufigen Flüchtlingszahlen nicht.

Ehrenamtskoordinatorin Andrea Winter betont derweil, dass man anerkennen sollte, wie friedlich es seit Sommer in Villingen zugegangen sei. Daran sehe man, wie groß die Not der Geflüchteten sei. "Die Menschen sind zum Warten verurteilt, das ist schlimm – es tut denen nicht gut, wenn sie allein gelassen werden." Aus diesem Grund wolle man nun auch in Villingen stärker auf Ehrenamtliche setzen.

Die Informationsveranstaltung wird am 25. Februar um 19 Uhr in der ehemaligen französischen Schule in der Dattenbergstraße stattfinden. Nähere Informationen gibt es bei der Diakonie unter Telefon 07721/9981113,

Anita.Neidhardt-Maerz@ diakonie.ekiba.de oder unter www.diakonie-sbk.de.