Das Publikum folgt gespannt den Ausführungen zum Thema Asyl. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Asyl: Diskussion macht Wandel in Flüchtlingsarbeit deutlich

VS-Villingen. Vor einem Wandel steht die Flüchtlingsarbeit. Die Zuweisung ging deutlich zurück, was die Zahl um einige Tausend auf 140 in Donaueschingen und 100 in Villingen minimierte.

In einem Informationsabend mit Podiumsdiskussion konzentrierte sich das Netzwerk Asyl Villingen auf die Veränderungen. Sozialdezernent Jürgen Stach vom Landratsamt sprach von einer neuen Planung, welche den Gemeinden eine stärkere Verantwortung hinsichtlich der Integration von Flüchtlingen überträgt. "Unser Ziel nach dem Rückgang der Flüchtlinge ist es, uns von 50 Prozent der einstmals 1800 Plätzen, die wir zur Flüchtlingsunterbringung vorgehalten haben, zu trennen. Bis Ende 2017 bedeutet dies die Trennung von acht Unterkünften und einen entsprechenden Personalabbau in diesem Bereich." Stach verwies darauf, dass das Landratsamt den finanziellen Verlust auf Grund leer stehender Unterkünfte möglichst gering halten möchte. In diesem Kontext begrüßte er die Wandlung des Gebäudes in der Schwenninger Schubertstraße in ein städtisches Obdachlosenheim. Doch auch im Fürstenbergring 15 bis 17 oder den Erbsenlachen stehen Gebäude, von denen sich der Kreis trennen wird.

Der Moderator, Dekan Wolfgang Rüter-Ebel von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen, übergab das Wort an DRK-Mitarbeiterin Dorothee Stoffers, die ihrem Bereich ebenfalls von einer moderaten Personalreduktion sprach. Es gibt viele Kurse und Integrationsaufgaben, in denen die Hilfe der Ehrenamtlichen unverzichtbar bleibt. Die Integration erfolgt dabei in der Fläche. Stach verwies darauf, dass es kein Gesetz gibt, das den Flüchtlingen in einer Anschlussunterkunft bessere Bedingungen zusichert als in einer Gemeinschaftsunterkunft. Doch unzumutbare Zustände, wie sie eine Frau aus Furtwangen anprangerte, müssten auf den Grund gegangen werden. Natascha Wöhrle von der Jugendmigrationsberatung für Menschen bis 27 Jahre bedauerte, dass ihr Aufgabengebiet von Gesetzgeber kaum unterstützt wird. Ehrenamtskoordinator Ludwig Winter sprach von einem Umbruch, der die Ehrenamtlichen auch in emotionaler Hinsicht fordert. Aus der Hilfe in den Gemeinschaften wird eine punktuelle Hilfe in den Einzelunterbringungen. Einen Boom als Auswirkung der Flüchtlingswelle erlebt derzeit Viola Röder von der VHS. "Die Orte der Begegnungen werden vielfältiger weil die Integration in Zukunft in den Gemeinden stattfindet", zog Stach ein Fazit.