Bruder-Klaus-Gemeinde lädt im Jubiläumsjahr Ehrenamtliche zu einem Kabarettabend mit Otmar Traber ein

VS-Villingen (md). Viele Begegnungen und Veranstaltungen der Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Bruder-Klaus-Gemeinde hat es schon gegeben. Die Verantwortlichen hatten sich deshalb vorgenommen, allen ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem vergangenen halben Jahrhundert danke zu sagen.

Deshalb wurden die vielen Mitarbeiter aus den verschiedenen Gruppierungen, angefangen von den Ministranten, über die Mitarbeiter des Besuchsdienstes bishin zu den Menschen, die im Altenwerk aktiv sind, zu einem geselligen Abend eingeladen.

Nach der Begrüßung durch Uschi Warrle und Tobias Zürcher gab es eine herbstliche Suppe, ehe Otmar Traber auf die Bühne kam und die Lachmuskeln der Gäste über zwei Stunden mit seinem Kabarett beanspruchte. Eigentlich ist das Programm Trabers für kirchlich-katholische Insider gemacht. Doch das subtil pointierte Kabarett des Künstler-Theologen dürfte selbst jedem Freigeist mehr Freude machen, als das gängige politische Kabarett.

Ohne Plattheiten und Klischees zu bedienen, hält der Theologe nicht nur seiner Kirche, sondern der Gesellschaft den Spiegel vor. Traber hatte tief im Speisesaal der katholischen Volksseele gekramt, und was der katholische Theologe und Leiter des katholischen Bildungswerks servierte, war ein mehrgängiges Menü. "Vakuumverpackt & tiefgefroren" schmeckte dem Publikum erstklassig: gut bekömmlich, entschlackend, nahrhaft. Es gab Humor, gepaart mit einem Schuss Nachdenklichem. Katholisches Kabarett vom Feinsten.

Nach der Pause ließ er sein zweites Alter Ego, den "Gottlob" (optisch eine Mischung aus Obelix und Wildecker Herzbuam) mit näselndem Habitus, deprimiertem Glotzblick und in Polyesterschick erzählen, wie es so weitergehen kann, wenn einen die Gerda nach 35 Jahre Ehe verlässt. Da hat man manches schon gehört und manche Episode gerät zu ausufernd. Richtig gut ist Traber indes dann, wenn er sich über tagesaktuelle Geschehen, wie den Abhörskandal, auslässt. Bei ihm stehen nun sie im Mittelpunkt: Die Best Ager, die Generation 50 plus, die jetzt in die Jahre kommt und von den ersten Zipperlein geplagt wird. Aber es sind auch die, die "nomol neu anfanged" oder sich "a Thai-Frau ausm Internet holed".

Otmar Traber weiß, wovon er spricht: Der gebürtige Freiburger wurde erst vor kurzem 60 Jahre alt und hat insofern alle Berechtigung, die Sorgen, Nöte, Gebrechen und Gelüste der Generation Gold gehörig auf die Schippe zu nehmen. Otmar Traber serviert seine Nummern mit der Weisheit eines Mannes, der diese Situationen zumindest selbst durchlebt haben könnte. Und er paart sie mit seinem mal kauzigen, mal schnoddrigen, mal staubtrockenen Humor: Eine Mischung, die im Gemeindesaal der Bruder-Klaus-Gemeinde gut ankam.