Bei den kühlen Temperaturen ziehen nur wenige Schwimmer ihre Bahnen im Kneippbad. Foto: Eich

Wetter lockt kaum Besucher an. Nur überzeugte Schwimmer ziehen ihre Bahnen. Tannheim hofft auf Sommertage.

Villingen-Schwenningen - Das Wetter macht derzeit kaum Lust auf eine Erfrischung in einem der Freibäder der Stadt. So ziehen im Villinger Kneippbad auch nur die überzeugten Schwimmer ihre Bahnen, während das Tannheimer Bad erst gar nicht öffnet.

Mit gut 19.000 Besuchern gab es im Kneippbad bisher rund 9000 Gäste weniger als im selben Zeitraum im vergangenen Jahr, nennt Julia Muth, Pressesprecherin der Bäder Villingen-Schwenningen GmbH (BVS), die Auswirkungen der kühlen Witterung. Für viele sei das Freibad nun mal eine Erholungs- und Freizeiteinrichtung, um sich auf der Liegewiese zu sonnen oder Spielplatz und Sportanlagen zu nutzen, gerade für Familien.

Neben einigen wirklich guten Wochen sei es dieses Jahr auch schon richtig schlecht gelaufen: In der gesamten Woche von Christi Himmelfahrt drehten nur 471 Schwimmer ihre Runden, in den Tagen nach Pfingsten dagegen fast 4300 Gäste. Der Spitzenwert im vergangenen Jahr lag bei 6340 Besuchern.

Doch es gebe auch treue Stammgäste, denen das Wetter egal ist. "Die kommen auch dann zum Schwimmen, wenn‘s draußen kalt und nass ist – schließlich ist es im Wasser mit 23 Grad Celsius immer gleich warm, und das Kneippbad ist das einzige Bad in der Stadt, das eine 50-Meter-Bahn hat", stellt Julia Muth fest. Die Bedingungen für Sport schwimmer seien also ideal, um ungestört zu trainieren.

Und einige wissen das auch zu schätzen: Egal bei welchem Wetter, im Becken ist immer was los. Am bisher schlechtest besuchten Tag Ende Mai seien noch 31 Besucher ins Bad gekommen. Seit 2013 hat es wieder jeden Tag geöffnet, egal bei welchem Wetter.

Von solchen schwankenden Zahlen ist im Schwenninger Neckarbad wenig zu spüren, das mit seiner Liegewiese im Freien zum Sonnen und Erholen einlädt. In der Sommersaison habe die BVS bislang rund 29.000 Besucher begrüßt, je Woche lockte das Bad seit Mai zwischen 2260 und 3350 Gäste an. "Es ist ein Phänomen, dass die Zahlen seit 2004 immer stabil bleiben", erklärt Julia Muth.

Dem Tannheimer Freibad machte das Wetter im Juli dagegen zu schaffen, erzählt Nadine vor dem Berge vom Förderverein, denn es hat erst ab einer Temperatur von 23 Grad Celsius geöffnet. "An den richtig schönen Tagen gab es ein Bombengeschäft", freut sie sich über den Trubel an Pfingsten. Der Charme des kleinen, überschaubaren Freibads habe sich herumgesprochen, auch die Anfahrt aus Schwenningen nehme mancher gerne auf sich. Gerade bei Eltern mit kleinen Kindern komme die Einrichtung an, und eben diese Familienfreundlichkeit habe sich der Verein auf die Fahnen geschrieben. "Wir haben viele zufriedene Gäste, die nach dem ersten Besuch wiederkommen", schildert die Schriftführerin ihre Eindrücke. Und viele wüssten das Engagement des Fördervereins zu schätzen. Jetzt fehle es nur an konstantem Sonnenschein. So hofft sie auf viele Sommertage pünktlich zum Ferienbeginn.