Alexandra Effinger vom Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar informiert Schüler des Gymnasiums am Hoptbühl, wie sie geordnet in den Bus einsteigen. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Busschule des Verkehrsverbunds macht am Gymnasium am Hoptbühl Halt

"Alle mal gut zuhören." Alexandra Effinger vom Verkehrsverbund Schwarzwald- Baar (VSB) hatte die Schüler des Gymnasiums am Hoptbühl aus der Klasse fünf an der Bushaltestelle um sich versammelt und erklärte ihnen, wie man geordnet in den Bus einsteigt.

VS-Villingen. Der Linienbus mit Adolf Siegel am Steuer stand schon wartend bereit. Seit Jahren fährt Siegel nicht nur Linie für die Firma Maier, sondern gerade auch den Bus für die Busschule, bei denen er alle Schulen in der Doppelstadt anfährt.

"Also", begann Alexandra Effinger, "es wird nicht gerauft und getobt, und haltet bitte Abstand von dem Bus." Im gleichen Moment laufen drei Jugendliche hinter dem Bus vorbei und überqueren die Straße. "Die sind ja vielleicht cool, die haben noch nicht einmal geschaut, ob ein Auto kommt, macht das bloß nicht nach", warnte sie.

Dann ging es weiter und sie erlaubte den Schülern ausnahmsweise wie die "Bekloppten" drängelnd den Bus zu entern. "Wie geht es euch denn jetzt und wie geht es denen, die ihr geschubst habt"?, fragte sie im Bus angekommen. "Na ja, nicht so gut", kamen die Antworten.

Daraufhin durften alle Fünftklässler aussteigen und wieder einsteigen, diesmal jedoch gesittet. "Geht doch". Alle Kinder stiegen der Reihe nach ein, grüßten höflich Adolf Siegel und zeigten ihm ihre Fahrkarte.

Aber Alexandra Effinger war noch lange nicht fertig. Ob man im Bus essen dürfe und dann noch die Reste liegen lassen dürfe, wollte sie wissen. "Darf man nicht", lautete die Antwort. Genau, denn der Busfahrer müsse abends die Sauerei im Bus aufräumen und wegwischen, erläuterte Alexandra Effinger.

Wie es denn mit dem Trinken aussehe, wollte sie wissen. "Nein", wenn der Busfahrer bremsen muss, habt ihr den Flaschenhals im Hals", erklärte sie. Musik hören sei gestattet, aber nur mit Kopfhörer, erteilte sie die Erlaubnis.

Bevor Siegel eine Runde mit den Schülern drehte, mussten alle ihren Schulranzen auf den Schoss nehmen. Einen Ranzen lieh sich Alexandra Effinger aus und stellte ihn auf die hinterste Bank in die Menge. Grinsend fuhr Siegel los und legte unverhofft eine saubere Vollbremsung hin. "Und wo war der Schulranzen von der letzten Bank?" Mitten im Flur. Weiter ging die Fahrt, und da die Schüler mit einer weiteren Vollbremsung rechneten, gab es eine Überraschung: Siegel fuhr zick zack und ließ den Bus hin- und herschlingern. Großes Gekreische war die Antwort. "Ich glaube, jetzt macht er wieder eine Vollbremsung", murmelten die Schüler. Siegel dachte "von wegen" und ließ den Bus wieder rasant schlingern.

Während alle jetzt auf das nächste Schlingern warteten, fuhr er gesittet zurück zur Bushaltestelle. Es wurde ordentlich ausgestiegen. Alexandra Effinger rief wieder: "Halt und zuhören." In der Hand hielt sie eine rohe Kartoffel in einem Stoffsäckchen. "Diese Kartoffel ist euer Fuß, verkündete sie und legte die Kartoffel vor den Reifen des Busses. Siegel fuhr los und man hörte es sehr laut krachen. "Das wäre euer Fuß gewesen, da müsstet ihr mit einer Amputation rechnen", warnte sie und es herrschte Stille.

Klassenlehrerin Eva Lauble hatte schmunzelnd alles beobachtet und meinte: "Das macht Allexandra Effinger sehr gut, das wird den Schülern im Gedächtnis bleiben."