Musik: Markus Färber und Wolfgang Wössner bereiten Gala-Konzert vor

Villingen-Schwenningen. Eine Stadt und zwei Orchester – die beiden Stadtmusikdirektoren Markus Färber und Wolfgang Wössner bringen ihre Musiker zum Anlass der 1200-Jahrfeier zusammen. Am 13. Mai findet ein Gala-Konzert in der Neuen Tonhalle statt.

Zwei Stadtmusiken auf einen Streich – der letzte gemeinsame Auftritt der Stadtmusik Schwenningen und der Stadt- und Bürgerwehr Villingen liegt sechs Jahre zurück. Bei einem Jahrespensum von über 50 Auftritten bleiben derlei Gemeinsamkeiten allerdings die Ausnahme. Was aber nicht bedeutet, dass man sich nicht freundschaftlich zugetan ist, versichern die beiden Dirigenten. Sie kennen sich seit dem Musikstudium, beide sind von Haus aus Klarinettisten und beide sind 49 Jahre alt. Wössner ist seit 24, Färber seit 16 Jahren Stadtmusikdirektor.

Gemeinsam ist ihnen auch die erfolgreiche Arbeit mit jeweils rund 200 Musikern, aufgeteilt in Bläserschule, Vor-, Jugend- und Großem Orchester. In Villingen vervollständigt der Spielmannszug den Klangkörper.

Wie bei den Kirchen und den Sportverbänden geht auch in der Musik die Grenze mitten durch die gemeinsame Stadt. Die Stadtmusik Villingen gehört dem Blasmusikverband Schwarzwald-Baar im Bund Deutscher Blasmusik an, die Schwenninger sind Mitglied im Kreisverband Rottweil/Tuttlingen, der wiederum zum Blasmusikverband Baden-Württemberg gehört. Das bedeutet, dass man sich bei Wertungsspielen so gut wie nie ins Gehege kommt.

"Nachwuchsprobleme" ist ein Fremdwort

Was im Übrigen keiner von beiden fürchten würde. Gemeinsam ist den beiden Stadtmusiken nämlich die hohe Qualität ihrer Musiker und dass "Nachwuchsprobleme" für sie ein Fremdwort ist. Auch wenn das Gymnasium in acht Jahren (G8), vielen Jungmusikern die Entscheidung zwischen Sport und Musik – "beides geht nicht mehr" (Wössner) – aufdrängt, haben beide Jugendkapellen nur wenige Abgänge pro Jahr zu verzeichnen.

Würde man schrumpfen, dann wären sie wieder da, die Diskussionen über eine gemeinsame Stadtmusik in der Doppelstadt. "Diese Idee wird immer wieder einmal geäußert", weiß Markus Färber. Doch die Orchester sind so groß, dass sogar eine "Verbrüderung" auf der Bühne beim Galakonzert am 13. Mai ausgeschlossen ist und jeder sein eigenes Konzertprogramm mitbringen wird. Abgesehen vom nicht vorhandenen Platz für so viele Musiker, wäre das auch "kein musikalischer Gewinn", sind sich Färber und Wössner einig.

Für Wolfgang Wössner ist 2017 in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. Neben der urkundlichen Ersterwähnung Schwenningens vor 1200 Jahren feiert er mit seinen Musikern auch das 130-jährige Bestehen der Stadtmusik und das mit einem Konzert am 8. April in der Hochschule für Polizei. Zudem findet am 29. April die Grundsteinlegung der Neckarhalle statt, musikalisch begleitet von der Stadtmusik Schwenningen. Darauf, dass man ab 2018 dann endlich einen adäquaten Auftrittsort hat, freut sich Wössner am meisten.