Humorvoll wie immer – in beabsichtigt falscher Reihenfolge (von links): Andreas Messmer, Klaus Richter, Anselm Säger und Alexander Brüderle. Foto: Krämer Foto: Schwarzwälder-Bote

Aufführung: Humorvoll, aber keineswegs kirchenkritisch ist die Aufführung von "Der mit der Leiter"

Die Kneipenfasnet ist ohne sie nicht zu denken. Anselm Säger, Andreas Messmer, Klaus Richter und Alexander Brüderle, bekannt als "Die mit der Leiter" treten regelmäßig an schmutzig Dunnschtig und Fasnachtssamstag in verschiedenen Kneipen der Villinger Innenstadt auf.

Villingen-Schwenningen. Als eine der wenigen Sprech-Gruppen hoben sie sich von den Gesangsgruppen ab und haben mittlerweile eine große Fangemeinde. Mit ihren lokal politischen Themen und der lustigen Art begeistern "Die mit der Leiter" jung und alt.

Obwohl sie sonst nur in der Fasnetzeit auftreten findet nun auch am 31. Oktober eine Aufführung des Quartetts statt. Der Grund für die Entscheidung lieferte ein Auftritt am 12. Mai bei der "Nacht der Frreiheit" im Münsterzentrum in Villingen.

"Wir wurden von Dekan Wolfgang Rüter-Ebel angesprochen und gefragt, ob wir nicht Lust hätten dort aufzutreten", erzählt Anselm Säger. Kurzerhand hatte die Gruppe zugesagt. "Kurz vor dem Auftritt hatten wir dann doch ein wenig Angst, ob wir uns mit so einem anspruchsvollen Thema wie Luther und die Kirche auseinandersetzen können", so Andreas Messmer. Die Aufführung sei allerdings gut angenommen worden. Außerhalb der Fasnetszeit treten die vier Männer nur im Freundes- und Familienkreis auf, das sei also eine Premiere gewesen.

Da die Vorbereitungen für diesen einen Tag so aufwendig gewesen seien, überlegte sich das Quartett noch mehr Aufführungen dieser Art zu veranstalten. "Damit sich der Aufwand auch lohnt", so Messmer.

Am 31. Oktober soll in Villingen, aber außnahmsweise auch in Schwenningen der Auftritt mit dem Motto "Ziehung der Lutherzahlen: 6 aus 95" stattfinden, die eine komödiantische Version der Lutherthesen darstellen soll.

"Eigentlich wollten wir an ganz ungewöhnlichen Orten auftreten", so Alexander Brüderle, "zum Beispiel im Gefängnis, im Schwimmbecken eines Bades oder auch im Tresor der Bank". Leider wurden alle Vorschläge abgelehnt und so kamen sie auf die Idee, das Stück in verschiedenen Kirchen aufzuführen. "Wir wollten alles. Nicht nur katholisch und evangelisch, sondern alle Glaubensrichtungen", verrät Klaus Richter. Aber auch dies konnte aufgrund mehrerer Differenzen nicht verwirklicht werden, und so treten "Die mit der Leiter" an vier Standorten katholischer und evangelischer Glaubensrichtung auf. "Wir sind überzeugte Doppelstädter", begründet Messmer den Auftritt in Schwenningen, "auch wenn das zu Fanset anders ist"

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei, über eine Spende würden sich die vier Männer aber freuen. Das gesammelte Geld gehe dann an eine karitative Einrichtung in der Umgebung.

Für Trinken ist ebenfalls gesorgt. In weiterer Planung steht, dass das Quartett das so genannte Luther-Bier ausschenkt, aber das müsse noch organisiert werden.

Die Besucher erwartet eine 45-minütige bunte Vorstellung mit viel Witz, Humor und musikalischer Unterstützung durch das Futa-Ensemble aus Villingen. "Aber wir singen auch selbst", verrät Brüderle, "Aber eben auf unsere Weise". Doch nicht nur das Musikalische verspricht Unterhaltung. Unter dem zentralen Thema "Luther" und "Freiheit", führen "Die mit der Leiter" ein unterhaltsames aber keinesewegs kirchenkristisches respektvolles Stück auf, das Spaß verspricht: bei den Themen wie Margot Käßmann telefoniert mit Luther oder Karin Tietze-Ludwig trifft Georg Gänswein.

Traditionell läuft die Männergruppe mit all ihren Bühnenutensilien dann von Aufführungsort zu Aufführungsort. Um 14 Uhr beginnt die Aufführung im Kirchenpavillion, Möglingshöhe, Schwenningen. Weiter geht es um 16 Uhr in der Kapelle des ehemaligen Friedrich-Krankenhauses in der Herdstraße 4, um 18 Uhr im Kloster St. Ursula in der Bickenstraße.

Zu guter Letzt kommt das Quartett um 20.30 Uhr in der Johanneskirche in der Villinger Gerberstraße an.