Das Warten hat sich wieder einmal gelohnt: Den Abschluss des gestrigen Umzugs der Narrenzunft Schwenningen durch die Innenstadt bildete der prachtvolle Narrensprung der Hansel. Foto: Michael Kienzler

Zuschauer drängen sich bei "Kaiserwetter" an den Straßenrändern.  4000 Hästräger unterwegs.

VS-Schwenningen - Um gut Wetter mussten die Verantwortlichen für den Schwenninger Fasnetsumzug am Sonntagnachmittag nicht bitten: Es war einfach traumhaft.

Die Zuschauer drängten sich schon frühzeitig entlang der Strecke, die Fußgruppen und Fahrzeuge nehmen sollten. In der Sonne war vom Winter kaum etwas zu spüren. Und wer dennoch fror, tanzte sich bei den Fastnachtsliedern warm, die über Lautsprecher durch die Straßen schallten.

Seinen "Einstand" auf der Ehrentribüne feierte Landrat Sven Hinterseh samt Familie. Er wartete ebenso ungeduldig wie die übrigen Besucher am Straßenrand auf den Auftritt der Narrenzunft Schwenningen mit Hanseln, Schantle, Moosmulle, Mooshexen und Hölzlekönig. Doch die kommen immer am Schluss des Umzugs, der in diesem Jahr 68 Gruppen umfasste.

In knapp zweieinhalb Stunden bewegte sich ein bunter Zug an den Zuschauern vorbei, von denen etliche mehr oder weniger freiwillig zum Mitmachen "überredet" wurden. Sie wurden zumeist Opfer verschiedener Hexengruppen, die sich einen Spaß daraus machten, ihre hauptsächlich weiblichen Gefangenen mit Stroh zu traktieren oder ihnen die Schnürsenkel zusammenzubinden. Aber auch die Urviecherzunft aus Bad Dürrheim ging unter den Umzugsgästen auf die Jagd.

Gut durchmischt war der Umzug mit Guggenmusiken. Die Bergstadtfetzer aus St. Georgen heizten als erste Gruppe ordentlich ein. Aber auch andere Schrägtönler ließen von sich hören: Die Burgheuler aus Tuningen, die Villinger Fazenedle und die Krawazi Ramblers ließen es ordentlich krachen. Sanftere Töne kamen unter anderem vom Schwenninger Musikverein Harmonie, der Villinger Stadt- und Bürgerwehrmusik, der Stadtmusik Schwenningen und dem Musikverein Unterkirnach.

Auch etliche Fanfarenzüge gaben ihre musikalische Visitenkarte ab. Erstmals am Fastnachtssonntag in Schwenningen dabei waren die Blechtrommler der Villinger Glonkis, die der Umzugssprecher besonders hervorhob.

Zum zweiten Mal mischte die kleine private Gruppe der Urzeitelche im Umzug mit. "Alte Bekannte" waren dagegen die Südstadtclowns aus Villingen, die mit allem, was sie haben, seit Jahren den Schwenninger Umzug bereichern und dafür mit Beifall bedacht wurden. Gleiches galt für Schanzelzunft und Meckergilde, die ebenfalls gerne mal "fremdgehen".