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Nach Emes-Brand: Öffnung der Straße noch nicht terminiert

Nach dem Dachstuhlbrand und mehr als drei Wochen Stillstand tut sich endlich etwas beim Emes-Areal: Die Aufräum- und Sicherungsmaßnahmen haben am Freitag begonnen. Wann die Bürkstraße wieder befahrbar ist, ist allerdings noch unklar.

VS-Schwenningen. Zwei große Kräne ragen in die Höhe, zwei Mitarbeiter der Handwerksfirma Janßen aus Pfaffenweiler beseitigen in luftiger Höhe die losen Ziegel des Emes-Dachstuhls, der am 5. Juli komplett ausbrannte.

Ein Notdach ist erforderlich

"Wir sind für die Brandbeseitigung des Dachs zuständig", erklärt Bauleiter Pascal Janßen. Nicht nur die lockeren Ziegel, sondern auch der komplette Dachstuhl komme runter, erklärt Janßen. Danach werde ein Notdach erstellt. Ob auch seine Firma damit beauftragt wird, stehe noch nicht fest – "das ist Versicherungssache."

Zu dritt wird auch am heutigen Samstag und in der nächsten Woche im Akkord gearbeitet. Rund eine Woche ist für die Arbeiten veranschlagt worden, weiß Janßen. Trotzdem: Ob es bei diesem Zeitraum bleiben wird, sei fraglich: "Der Aufwand ist wirklich groß." Denn oben liege alles brach, die Reste des Dachstuhls seien mit verbrannten Streichhölzern zu vergleichen. Wenn die Lasten von oben her gesichert sind, könnten andere Gewerke ihre Arbeit aufnehmen. Ziel sei, dass nach den Dachsicherungen die Straße wieder freigegeben werden kann.

Noch in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch hatte SPD-Stadtrat Siegfried Heinzmann Druck gemacht bei der Verwaltung, dass Gehweg und Straße für Fußgänger und Autofahrer schnellstmöglichst freigeräumt werden müssen. Auch einige Anwohner hatten in den vergangenen Wochen ihren Unmut geäußert.

Wie berichtet, ist aber nicht in erster Linie die Stadt für die Maßnahmen zuständig. Die Baurechtsbehörde hat einen externen Sachverständiger beauftragt, der entsprechende Auflagen erteilt hatte. Für die Umsetzung ist der Eigentümer – in diesem Fall noch der bisherige, Erich Schlenker, und nicht die WI Immogroup, die künftig eine Seniorenwohnanlage errichten will, – verantwortlich.

Der Giebel muss stehenbleiben

Auch ein externer Statiker werde vor Ort geschickt, um die Maßnahmen zu überwachen, berichtet Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt. Ein Gutachter werde die Sicherungsmaßnahmen schließlich abnehmen, ehe die Straße wieder freigegeben werden kann. Wie bereits in der vergangenen Woche im Gespräch mit unserer Zeitung, betont Brunner auch jetzt, dass die Stadt auf eine zügige Realisierung dränge.

Wichtig sei bei den weiteren Sicherung- und Aufräumarbeiten aber auch, dass die historische Substanz der ehemaligen Uhrenfabrik erhalten bleibt. Der betroffene Gebäudeteil hat seinen Denkmalstatus trotz des Brandes nicht verloren. Muss die Handwerksfirma Janßen bei ihren Arbeiten etwas beachten? "Der Giebel muss auf jeden Fall stehenbleiben", sagt Pascal Janßen. Andere Auflagen seien ihm erstmal nicht bekannt.

Der denkmalgeschützte Teil der Uhrenfabrik soll nach Angaben des Pflegeimmobilienunternehmens soweit wie möglich saniert werden, dort kommt betreutes Wohnen hinein. Der übrige Teil wird abgerissen und mit einem Seniorenzentrum mit rund 100 Pflegeappartements ersetzt.