Die Teilnehmer derAbschiedsparty zum Besuch der Vertreter der südindischen Partnerkirche Karnataka Süd im Lukas-Gemeindezentrum in Villingen. Foto: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Drei Wochen voller Erlebnisse für Gäste und Gastgeber enden mit einer Party / Gegenbesuch steht an

Schwarzwald-Baar-Kreis. Drei Wochen voller Erlebnisse für Besucher und Gastgeber, das war der Besuch von acht Vertretern aus der indischen Partnerdiözese Karnataka Süd im evangelischen Kirchenbezirk Villingen. Mit einer Party im Lukas-Gemeindezentrum ging das Ereignis am Mittwochabend zu Ende. 1994 wurde die Partnerschaft offiziell beschlossen. Seit dem gibt es zahlreiche Besuche hin und her.

Besuch steht im Zeichen des Jubiläums

Dekane, Pfarrer sowie Gemeindeglieder von hier wie aus der Church of South India lernten sich gegenseitig, die andere Kirche und das andere Land kennen, tauschten sich theologisch aus und erörterten die jeweiligen aktuellen gesellschaftspolitischen wie kirchlichen Aufgaben und Probleme.

Der diesjährige Besuch aus Karnataka Süd stand ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums.

Nach einem "warming up" zum Auftakt in Villingen mit Besuchen kirchlicher Einrichtungen stand der 36. Evangelische Kirchentag im Mittelpunkt des Programms.

Fünf Gastgeber von hier, inklusiv Dekan Wolfgang Rüter-Ebel, begleiteten die Gäste durch das riesige Kirchentagsprogramm in Berlin und zum großen Abschlussgottesdienst in Wittenberg, dem Ursprungsort der Kirchen der Reformation.

Deutsches Familienleben kennengelernt

Zurück in Südbaden, traf man beim Partnershipmeeting in Bühl Vertreter der anderen Partnerkirchen bevor noch Gelegenheit zum Shopping in Villingen und nach den gemeinsamen Tagen wehmütiges Abschiednehmen angesagt war. Abschiede von Gastgebern, bei denen die indischen Besucher deutsches Familienleben kennenlernten und persönliche Beziehungen aufwärmten oder entwickelten, Abschiede von hiesigen Gemeindegliedern, mit denen nach früheren Besuchen die Beziehung gepflegt wird.

Dabei sprach Bischof Mahan Manoray den Dank der Reisegruppe für Aufnahme und das erlebnisreiche Programm aus und übergab mit seinen Mitreisenden Gastgeschenke: Armbänder, Tücher und Notizbücher in indischem Flair. Die deutsch-indische Leitungsgruppe blickte noch einmal zurück auf die Besuchstage und die weitere Entwicklung der Partnerschaft, bevor man am Freitag in Frankfurt zum Rückflug startete. Ein Gegenbesuch aus Deutschland steht, so Dekan Rüter-Ebel wahrscheinlich für 2019 an.

Und wenn die evangelische Landeskirche in Baden in 2021 ihr 200-jähriges Bestehen feiert, ist das sicher auch ein Anlass, Partner aus der Ferne und Nähe einzuladen.

Auf Vermittlung der badischen Kirchenleitung besuchte Bischof Shettian 1989 den Kirchenbezirk Villingen. 1991 gab es bereits den ersten Besuch einer Delegation der Diözese Karnataka Süd in Villingen und einen Gegenbesuch in Südindien. Mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde 1994 bekam die Beziehung eine Struktur. Es entwickelten sich regelmäßige Kontakte. Jugend- und Gemeindegruppen, gastgebende Familien und Gemeinden erfüllten mit ihren Besuchen und Gegenbesuchen die Partnerschaft mit Leben. Neben dem theologischen Austausch, persönlichen Begegnungen und dem Feiern des gemeinsamen Glaubens heißt die Partnerschaft für den Evangelischen Kirchenbezirk Villingen auch die Unterstützung der Partnerdiözese in ihren sozialen Aufgaben. Alljährlich wird dazu eine Kollekte erbeten.