Im Glückstaumel befinden sich die Basketballer aus Schwenningen seit dem vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft in der Regionalliga Südwest. Foto: Kienzler

Interview: Hallen- und Pressesprecher Matthias Busse spricht über positive Entwicklung des Basketballvereins.

Die wiha Panthers VS sind nach einer erfolgreichen Saison vorzeitig in die 2. Basketballliga Pro B aufgestiegen. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten blickt Matthias Busse, der seit 2010 Presse- und Hallensprecher des Schwenninger Vereins ist, auf die vergangenen Monate zurück.

Die Panthers haben die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest schnell klargemacht. Wie haben Sie die Saison wahrgenommen?

Die Saison ist umfassend positiv verlaufen. Die Mannschaft war bereits vor der Saison zuversichtlich, bei der Vorbereitung die Hausaufgaben gemacht zu haben. Doch dass wir die starke Konkurrenz aus Karlsruhe und Koblenz schnell abhängen konnten und so früh Meister wurden, das hätten wir nie gedacht.

Und was hat Ihrer Meinung nach zum Erfolg geführt?

Die Mannschaft hat sich nochmals gesteigert und sich als noch homogeneres Gefüge präsentiert. Die Spieler haben sich untereinander gut verstanden und waren besser integriert. In Schwenningen haben sie mittlerweile ihren Mittelpunkt gefunden und sind nicht nur auf Abruf da. Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass sie trotz manch besserer Angebote, die ihnen gemacht wurden, hier geblieben sind. Es gefällt ihnen und die hohe Grundzufriedenheit macht sich einfach bemerkbar. So können sie sich auch mit den sportlichen Zielen identifizieren.

Was hat sich in den vergangenen Jahren noch verändert?

Es gab zudem einen Lernprozess in der sportlichen Leitung. Trainer Alen Velcic hat gelernt, worauf er achten und wie er die einzelnen Charaktere zusammenstellen muss. Auch das Management hat sich entwickelt. Geschäftsführer Frank Singer hat in den vergangenen Jahren ein Format entwickelt, das ihn zu einer Respektsperson hat werden lassen. Er hat mittlerweile eine andere Ausstrahlung. Denn eines ist klar: Die Panthers sind kein Kneipentreff, sondern ein Wirtschaftsunternehmen.

Und was heißt das?

Wir haben mittlerweile die Gelegenheit, wirtschaftlich zu hantieren. Es gibt eine breite Basis an Menschen und Sponsoren, die ein Spiegelbild der Region sind. Viele mittelständische Unternehmen, die große Bedeutung haben, unterstützen diesen kleinen Verein, damit er die Möglichkeit hat, zu wachsen. Zusammenfassend lässt sich zur Entwicklung sagen: Der Verein steckte in einer existenzbedrohenden Situation, wurde auf ein Fundament gestellt und weiterentwickelt. Und daraus ist auch ein Netzwerk entstanden. In den vergangenen Wochen waren die Bundestagsabgeordneten Cordula Kovac und Thorsten Frei vor Ort. Zudem sind wir ein Verein, der Gutes tun möchte und für Integration steht. Wir unterstützen und integrieren Flüchtlinge. Dabei gilt es auch, Haltung zu bewahren und Diskussionen wie der um die Quotenregelung entgegenzutreten. (Anm. der Redaktion: Die Panthers wollen sich der bislang gültigen Ausländerregelung in der Pro B – mindestens drei deutsche Spieler müssen auf dem Feld stehen – nicht beugen.)

Die bringt den Panthers derzeit auch negative Schlagzeilen.

Ja, das Thema beschäftigt derzeit ganz Deutschland. Es ist schade, dass man durch so etwas Aufmerksamkeit bekommt und nicht nur durch das solide Basketballspiel. Viele, die uns kritisieren und auf den Einsatz von deutschen Basketballspielern pochen, setzen sich sonst für Flüchtlinge ein und sind gegen rechts. Das ist meiner Meinung nach ambivalent. Der Ausbildungsgedanke ist aber völlig richtig und daran muss noch gearbeitet werden.

Wie haben Sie die Fans in dieser Saison wahrgenommen?

Die Entwicklung der Zuschauer ist sehr positiv, das hat sich im vergangenen Jahr schon gezeigt. Mittlerweile gibt es genug Bürger auf der Straße, die sich als Panthers-Fans bezeichnen. Es ist wichtig, dass wir wahrgenommen werden. Das gilt auch bei den Spielen in der Deutenberghalle: Dabei ist es auch meine Aufgabe, den Spieltag so zu gestalten, dass wir uns wohlwollend informativ und begeisternd präsentieren.

Was läuft noch nicht?

Rund um die Deutenberghalle muss natürlich irgendwann etwas getan werden, wir sind an der Kapazitätsgrenze angelangt. Wenn die Stadt ein anderes Parkplatzkonzept erstellt, wäre das gut. Und auch die technischen Voraussetzungen in der Halle müssten verbessert werden. Ab der kommenden Saison gibt es ein Live-Streaming von den Spielen. Doch bei den Moderatorenplätze für eine mögliche Live-Übertragung wird es schon schwierig. Für den Aufbau einer Geschäftsstelle könnten wir noch fähige Mitarbeiter gebrauchen.

Was kann sonst noch getan werden, um den Basketballsport sowohl in VS als auch in der Region noch etablierter zu machen?

Wir haben jetzt die Chance, uns in der Liga als größter südbadischer Verein zu präsentieren. Dafür brauchen wir aber nicht nur ein Sponsoren-, sondern auch ein Vereinsnetzwerk um uns herum, um Synergien zu schaffen und Interessierte zu binden. Das gilt zum einen für die Spieler: Als Bringschuld müssen wir zeigen, dass wir gute Spieler ausbilden und junge deutsche entwickeln können. Und das gilt auch für die Fans: In Punkto Öffentlichkeitsarbeit müssen wir den Radius noch größer machen, um unsere Zielgruppe anzusprechen.

Und was ist die Zielgruppe der Panthers?

Jung und Alt, Familien, Behinderte – eigentlich alle Frauen und Männer, die sportinteressiert und geistig in der Region zu Hause sind.