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Gute Stimmung bei den Unternehmen der Region / Erwartungen hellen sich auf

Die Wirtschaft in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist gut in das neue Jahr gestartet.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Angesichts der erfreulichen Geschäftslage herrscht bei den Unternehmen der Region eine positive Stimmung, trotz der zunehmenden Risiken auf den Weltmärkten.

Eine Mehrheit von 53 Prozent verzeichnet derzeit gut laufende Geschäfte. Von vier auf fünf Prozent leicht gestiegen ist der Anteil derer, die von schlecht laufenden Geschäften berichten. Das ergab die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg zum Jahreswechsel. "Die geopolitischen Krisenherde haben erfreulicherweise noch keine negativen Folgen für die regionale Wirtschaft", kommentiert IHK-Präsident Dieter Teufel die Ergebnisse der Umfrage.

Sorge bereiteten ihm aber die zunehmenden Grenzkontrollen im Schengen-Raum. "Schärfere Grenzkontrollen sind eine schwere Belastung für die regionale Wirtschaft", so Teufel. "Eine ungehinderte Mobilität ist in Europa ein hohes Gut und ein wichtiges, wachstumsförderndes Element des EU-Binnenmarktes." Die regionale Wirtschaft profitiere von zahlreichen Sonderfaktoren. Die günstigen Ölpreise kämen nicht nur den privaten Haushalten zugute, sondern entlasten auch die Unternehmen bei ihren Energie- und Treibstoffkosten. Außerdem begünstigt der schwache Euro die Exporte in Länder außerhalb der Eurozone, so dass die Industrie der Region auf überwiegend gut laufende Geschäfte bei steigenden Umsätzen verweisen könne. "Das anhaltend niedrige Zinsniveau führt dazu, dass Sparen zunehmend unattraktiv wird und die privaten Haushalte deshalb verstärkt konsumieren. Auch der Handel ist mit der Geschäftslage zufrieden, wobei erwartet wird, dass die Umsätze das Niveau des Vorjahres erreichen werden", so Teufel. Während auch die regionalen Dienstleister von überwiegend guten Geschäften berichteten, gäben sowohl das Hotel- und Gaststättengewerbe als auch die Kreditinstitute ihrer Geschäftslage mehrheitlich die Note "befriedigend". Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate haben sich gegenüber Herbst 2015 sogar spürbar aufgehellt: Der Anteil der Firmen, der von noch besseren Geschäften ausgeht, hat sich von 20 auf 25 Prozent erhöht.

"Die Aussichten in der Industrie der Region decken sich im Wesentlichen mit dem Trend in der Gesamtwirtschaft", sagt Teufel. Der Dienstleistungssektor gehe von künftig gleich bleibenden Geschäften aus. Dennoch sehen die Unternehmen Wolken am Konjunkturhimmel aufziehen, die die künftigen Geschäfte beeinträchtigen könnten.

"Während dies im Hotel- und Gaststättengewerbe der anhaltende Fachkräftemangel ist, bergen im Kreditgewerbe die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, und hier insbesondere die durch die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank beabsichtigten niedrigen Zinsen, Zündstoff für die wirtschaftliche Zukunft der Branche", so Teufel. Der Handel ehe nicht nur in der Wirtschaftspolitik, sondern auch in der künftigen Inlandsnachfrage den gewichtigsten Risikofaktor. "Offensichtlich ist sich die Branche bewusst, dass der stark konsumgetriebene Aufschwung nicht auf Dauer fortbestehen wird", so Teufel. Im Hinblick auf den Herbst vergangenen Jahres fallen die Erwartungen an die künftige Exporttätigkeit noch optimistischer aus. Bei denjenigen Unternehmen, die im Ausland investieren wollen, steht, steht Nordamerika an erster Stelle der Zielregionen, gefolgt von der Eurozone und China.

Während die Investitionen in Nordamerika und der Eurozone dem Ausbau des Vertriebs und Kundendienstes dienen, wird in China auch produziert, um Kosten zu sparen und den chinesischen Markt zu erschließen.