Am Samstag wird die Grundsteinlegung der Schwenninger Neckarhalle gefeiert. Foto: Kratt

Grundsteinlegung am Samstag. Projekt liegt im Kosten- und Zeitplan. Unterbrechung wegen Schnee. Mit Kommentar

VS-Schwenningen - Wenn am Samstag zahlreiche Gäste ihre Grundsteinlegung feiern, werden die Umrisse der Neckarhalle bereits erkennbar sein. Die Arbeiten für den Neubau schreiten voran. Weiterhin ungeklärt ist derweil jedoch das Parkraumkonzept.

Im Akkord wird derzeit rund um das ehemalige Jäckle-Areal gebohrt und geschraubt. Polier Sefcet Alija von der zuständigen Baufirma Decker und seine Kollegen waren am Donnerstag mit dem Richten der sogenannten Bewährungsbodenplatte beschäftigt. Auch wenn der Winter zumindest die Grundsteinlegung etwas nach hinten geschoben und auch in dieser Woche für Unterbrechung gesorgt hatte, liege das Projekt Neckarhalle im Kosten- und Zeitplan, teilt Stadtpressesprecherin Oxana Brunner mit. Die Unterkellerung sei mittlerweile fertig gestellt. Bis zur Grundsteinlegung am Samstag sollen die Bodenplatte vervollständigt und der Aushub abgefahren sein. Derzeit liefen auch die Betonarbeiten an den aufgehenden Wänden für WC, Küche und Nebenräume.

Nachdem die Beprobung abgeschlossen ist, werde der Erdaushub weggefahren. Der Aufbau Stahl- und Holzkonstruktion, auch fürs Dach, sei als nächster Schritt ebenso geplant wie die ersten Installationen der Technik. 80 Prozent der Technikleistungen, wie Heizung, Lüftung, Sanitär, seien bereits vergeben.

Ungeklärt ist jedoch weiterhin das Parkraumkonzept für die Hallenbesucher, das die Verwaltung seit mittlerweile zwei Jahren beschäftigt. Im Zuge des Projektbeschlusses für den Hallenneubau im Herbst 2015 hatte allen voran die CDU-Fraktion darauf gepocht. Die Stadt, so Brunner, stehe weiterhin in Verhandlungen mit den Hochschulen. Zu einer Einigung, inwiefern die links und rechts vom Bahnhof liegenden und von den Hochschulen genutzten Parkplätze künftig auch den Stadthallenbesuchern zugänglich gemacht werden können, war man bisher noch nicht gekommen. Auch der Hochschule Furtwangen seien keine neuen Erkenntnisse oder Entwicklungen bekannt, so deren Pressesprecherin Jutta Neumann.

In der Vergangenheit hatten die Stadträte immer wieder kritisiert, dass die Stadt mit den regelmäßig stattfindenden Abstimmungsgesprächen mit den beiden Hochschulen, dem Amt für Vermögen und Bau sowie der Parkplatzbewirtschaftungsfirma nicht voran gekommen war.

Im Bezug auf die durch den Hallenbau auf dem ehemaligen Jäckle-Areal wegfallenden Stellflächen verweist Stadtpressesprecherin Brunner – wie berichtet – auf die rund 150 Plätze in der Burgstraße. Diese seien inzwischen einzeln markiert worden und könnten unter anderem von den Studenten genutzt werden.

Oberbürgermeister Kubon hatte beim Spatenstich im Herbst vergangenen Jahres von einer "Halle für die Menschen" gesprochen. Doch was meint er damit? Die Neckarhalle soll ein Haus der Kultur, der Kommunikation und Geselligkeit werden, in dem die unterschiedlichsten Veranstaltungen stattfinden können: Konzerte, Tagungen, Comedy-Shows oder Veranstaltungen von Vereinen: So steht es zumindest auf der Homepage, die die Kultur- und Tagungsräume VS GmbH betreibt. Eine junge Kulturszene werde sich dort entfalten können, aber auch ein Ort der Begegnung für die Vielfalt der Kulturen in der Stadt könnte entstehen. Darüber hinaus werde der große, multifunktionale Saal von den Studierenden der Hochschule als Auditorium Maximum genutzt.

Erste Reservierungen ab Herbst 2018 liegen für die Neckarhalle bereits vor, berichtet Oxana Brunner. Diese könnten allerdings erst bestätigt werden, wenn die verantwortlichen Architekten den Zeitplan freigeben und somit das offizielle Eröffnungsdatum feststeht. Ebenso müssten die Mietkonditionen vom Gemeinderat bestätigt werden. Dies werde bis nach der Sommerpause geschehen sein.

Kommentar: Im Gespräch

Von Mareike Kratt

Grund zum Feiern wird Schwenningen bei der Grundsteinlegung der Neckarhalle am Samstag auf jeden Fall haben. Denn vielversprechend klingen die Möglichkeiten, mit denen der Veranstaltungskomplex einmal gefüllt werden soll. Das könnte sowohl für die einheimische Bevölkerung als auch für die Auswärtigen von Bedeutung sein. Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Erst einmal muss die Verwaltung das immer wiederkehrende Thema, die fehlenden Parkplätze, in Angriff nehmen. Sicherlich ist das keine leichte Aufgabe, denn am Verhandlungstisch sitzen mehrere Beteiligte. Nach fast zwei Jahren muss die Stadt endlich in die Gänge kommen und sich bewusst sein: Durch die neue Halle kann sich VS auch über die Region hinaus präsentieren und ins Gespräch kommen. Schade wäre, wenn die Stadt wegen der Stellplatzfrage dann zum Gerede würde.

Info: die Feier

Die feierliche Zeremonie findet am morgigen Samstag, 29. April, 11 Uhr statt. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Rupert Kubon wird der Grundstein mit symbolischen Hammerschlägen gesetzt und eine Zeitkapsel mit Schriftstücken, Tageszeitungen und Gegenständen des Alltags eingemauert. Abgeschlossen wird die Einmauerung mit einem Segenslied und einem Segensspruch. Den Festakt werden der Liederkranz Schwenningen, Kinder der Neckarschule sowie die Stadtmusik Schwenningen musikalisch umrahmen. Anschließend sind alle Bürger zu einem Umtrunk und Buffet eingeladen.