Obi-Gründer Manfred Maus beeindruckte die Zuhörer mit seinem Vortrag. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltung: Baumarkt-Gründer Manfred Maus referiert im Atrium / Obi-Eigentümer blickt gespannt in die Zukunft

VS-Schwenningen. "Disziplin und Konsequenz sind die wichtigsten Werte, die ich gelernt und umgesetzt habe": Obi-Gründer Manfred Maus beeindruckte am Donnerstag im Atrium der Schwenninger Krankenkasse mit seinem Vortrag zum Thema "Die Welt verändert sich – Sie auch?" eine ansehnliche Zahl an Zuhörern, die trotz sommerlicher Hitze mit Spannung seinem Vortrag zuhörten.

Das GVO-Plus-Team und die Schwenninger Krankenkasse hatten den Gründer der Obi Bau- und Heimwerkermärkte eingeladen: Der Hauptpunkt seines Referats lag darin, dass Unternehmer den Wandel der Zeit rechtzeitig erkennen müssen und dass sie unbedingt als Vorbild für ihre Mitarbeiter auftreten sollten.

Nicht die stärkste Spezies überlebe, sondern die, die sich am meisten verändere, begann er seinen Vortrag und ergänzte, dass uns Menschen gar nicht so sehr die Veränderung liege.

Maus hatte seine Märkte 1970 auf 870 Quadratmetern gegründet, heute besitzt er weltweit die viertgrößte Baumarktkette.

Maus zeigte sich erfreut, dass er einige Frauen in den Zuhörerreihen erblickte und betonte, dass er die Frauen liebe, da sie der Motor der Männer seien: "Wenn Frauen nicht den permanenten Wunsch hätten, etwas zu verändern, wo wären wir dann?", stellte er die Frage in den Raum. Der Nutzen des Baumarkts sei das Wohnen, nicht das Bauen – eine Erkenntnis, die er durch Gespräche mit Frauen gewonnen habe, so Maus.

Wer mit der Digitalisierung nicht mithalten könne oder wolle, werde auf der Strecke bleiben, fuhr er fort.

Er zitierte Robert Bosch, der gesagt hatte: "Lieber verliere ich Geld als das Vertrauen meiner Mitarbeiter und Kunden." Schmunzelnd, aber nicht lächerlich machend, berichtete er von fünf Muslimen, die bei Obi fünf Mal am Tag beten wollten, und nicht im stillen Kämmerlein, sondern vor der Holzabteilung. Da habe man sich fragen müssen, wieviel Respekt man vor einer anderen Kultur habe, betonte er.

Weiter ging es mit der Aussage: "Dort, wo die höchste Mitarbeiterzufriedenheit herrscht, habe man die höchste Kundenzufriedenheit, ergo auch die höchsten Bilanzen. Maus blickte voraus und erklärte, der Handel müsse sich auf selbstfahrende Lastwagen und Taxis einstellen, diesen Wandel könne man nicht aufhalten, betonte er. Den Wandel habe es früher auch gegeben, neu sei eigentlich nur die Geschwindigkeit mit der dieser voranschreite, erklärte er.

Auf die Frage eines Zuhörers, was denn der Name "Obi" bedeute, antwortete Maus kurz "nichts". Na ja, wenn man wolle, könne man die Bezeichnung aus dem Französischen "Hobby" ohne "h" ableiten, oder auch nicht, meinte er trocken. Bei einem Glas Sekt beantwortete er während des gemütlichen Teils des Abends noch geduldig Fragen der Besucher.