Die Firma Müller-Schlenker, wie Emes ursprünglich hieß, wurde 1879 von Johannes

Die Firma Müller-Schlenker, wie Emes ursprünglich hieß, wurde 1879 von Johannes Müller und seiner Frau, der Tochter des Uhrenhändlers Erhard Schlenker, gegründet. 1885 wurde in der Bildackerstraße ein Gebäude erworben, das weitere Anbauten erhielt. Um 1900 beschäftigte die Firma mehr als 100 Mitarbeiter.

Im Ersten Weltkrieg musste die Fertigung auf Rüstungsprodukte umgestellt werden. 1918 wurde die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und die Produktion von Armbanduhren aufgenommen. 1928 arbeiteten 450 Beschäftigte im Unternehmen. Zehn Jahre später waren es rund 500.

In den 1950er Jahren setzte Müller-Schlenker auf elektrische Uhren und entwickelte die erste gebrauchsfähige Batterieuhr, die in Großserie gefertigt und auch in Autos eingebaut wurde. Anfang der 70er-Jahre wurden 600 Mitarbeiter beschäftigt. Mitte der 80er-Jahre wurde der Firmenname in Emes GmbH&Co. geändert. 1977 wurde die Fertigung mechanischer Uhrwerke eingestellt. Auch die Fertigung der Quarzwerke verlor ihre Rentabilität und wurde 1989 nach China verkauft.

Zum Jahresende 1992 stoppte die Fertigung bei Emes endgültig, wobei 20 der verbliebenen 35 Mitarbeiter gekündigt wurden. Bis zum Insolvenzantrag im Jahr 2000 war Emes ein reines Handelshaus mit dem Verkauf importierter Uhren. Seither verfällt das Firmenareal zwischen Bildacker- und Bürkstraße beim Marktplatz mehr und mehr.