Eine Ära bei der Stadt geht zu Ende. Jürgen Stephan, langjähriger stellvertretender Leiter des Amtes für Finanzen und Controlling und Leiter der Kämmerei, geht in Pension. Foto: DS Foto: Schwarzwälder-Bote

Jürgen Stephan geht nach fast 42 Jahren bei der Verwaltung in den Ruhestand

Villingen-Schwenningen. Eine Ära bei der Stadt geht zu Ende. Jürgen Stephan, Stadtverwaltungsrat und langjähriger stellvertretender Leiter des Amtes für Finanzen und Controlling und Leiter der Kämmerei, geht nach fast 42 Jahren zum 31. Juli in Pension.

Unter drei Oberbürgermeistern hat er gewirkt: Unter Gerhard Gebauer, Manfred Matusza und bis heute unter Rupert Kubon. Die Finanzen der Stadt waren seine Welt. Er wurde seiner Lieblingsaufgabe Kämmerei/Finanzen lediglich für einige Jahre untreu, als ihn der damalige Bürgermeister Theo Kühn als seinen persönlichen Referenten ins Dezernat II holte.

In Stephans Zuständigkeit beim Amt für Finanzen und Controlling fielen hauptsächlich die jährliche Erstellung des Haushaltsplanes, zuletzt für das Jahr 2014 mit 253 Millionen Euro einschließlich der Festsetzung der Budgets als Grundlage der Finanz- und Haushaltswirtschaft der Stadt, ergänzt durch den mittelfristigen Finanzplan mit Investitionsprogramm. Weiter fiel in seinen Bereich die Erstellung des Produktbuches als Teil des Haushaltsplanes, ebenso die Steuerung des Haushaltsvollzugs, des Finanzcontrollings und der Rechnungslegung und vieles mehr. Auch die Erstellung der Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe sowie des Zweckverbands Abwasserreinigung Oberer Neckar oblag ihm, und er wirkte bei den Jahresabschlüsse der Eigenbetriebe mit.

Jürgen Stephan ist einer der Männer, die nicht nur von Gleichberechtigung der Frauen redet, sondern auch danach gehandelt hat. So verzichtete er im Jahr 2000 zugunsten seiner Frau Dagmar Stephan, die damals Leiterin der Innenrevision der Stadt werden konnte, darauf, sich als Nachfolger des damals in den Ruhestand gehenden Kämmerers Werner Echle als neuer Leiter des Amtes für Finanzen und Controlling zu bewerben, obwohl er schon als Nachfolger galt. Denn die Gemeindeordnung Baden-Württemberg verbietet, dass Verwandte oder Verheiratete als Leiter des Amtes für Finanzen und Controlling der Stadt und als Leiterin des Amtes für Innenrevision (Wirtschaftsprüfer der Stadtverwaltung) tätig sind. Somit wäre nur die Möglichkeit geblieben, dass seine Frau ihre Tätigkeit bei der Stadt aufgibt. Doch da beider Einsatz der Stadt galt, kam für sie diese Variante nicht in Betracht.

Ein Abschied vom Arbeitsleben ist nicht immer leicht, doch wird Jürgen Stephan jetzt mehr Zeit für seine vielfältigen Hobbys haben: Malerei, E-Gitarren, Fotografie und Filmen, Radtouren, Wandern und vor allem Reisen – besonders Kreuzfahrten haben es ihm angetan.