Viel Spaß mit der Gartenschlauch-Posaune haben diese fünf Kinder bei Brass Kids II zusammen mit Professor Gerhard Wolf (rechts). Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Die Neuauflage beim "Jungen Podium" glückt

VS-Villingen. Die Brass Kids II gestaltete eine Station des "Junges Podium". Nicht nur für junge Zuhörer geeignet war die Neuauflage von Brass Kids II im Theater am Ring.

Was geboten wurde, war Musik ohne Verstärker, Mikrofone oder andere moderne Elektroapparatur. Die rund 80 Minuten waren eine kleine Instrumentenkunde rund um die Posaune, Information über Intonation, Dynamik oder Luftschwingung und Erläuterung von Stilen des Spätmittelalters bis zum Jazz des 20. Jahrhunderts. Zu hören waren Naturtöne, Vibrato, elegante Triller oder der rauchige Ton der Jazzinstrumente.

Gerhard Wolf kann die Materie geschickt vermitteln

Als pädagogisch versierter Moderator fungierte der Leiter der Musikakademie Gerhard Wolf, der geschickt die Materie vermittelte. Neben Schülerinnen und Schülern waren als Special Guests "Henry" Heinrich Greif und Instrumentenbauer Udo Heindke gekommen. Drei Damen und sieben Herren eröffneten den musikalischen Reigen mit einer Bearbeitung eines Händel-Chorals. Rasch wurde gelernt, dass Brass Blech bedeutet, die Barocktrompete ohne Ventile, aber mit vier Löchern ausgestattet ist.

Lieblich war der Klang, auch der näselnd-kantablen Zugposaune und Henry aus den USA ließ seine Zugtrompete ertönen, die zwar schwer zu spielen war, aber stufenlose Tonreihen erzeugen konnte. Auch eine Barockposaune mit zwei Zügen war vertreten, mit denen "easy" die Postionen durch Ian und Henry gefunden wurden.

Beglückend erklang die vierstimmige Bearbeitung von Händels Feuerwerksmusik und rasch wurden aus drei gebetenen Kindern, der fünf, die die Funktionen einer Posaune anhand eines Gartenschlauches mit Trichter und Mundstücks testeten und erfuhren, dass eine Posaune rund 3,20 Meter lang ist.

Mit differenzierter Dynamik ließ Ian eine moderne Altposaune erklingen und ein Megainstrument war die Kontrabassposaune, die Julio aus Peru mit Wagners Rheingold zum Klingen brachte. Alle zehn Instrumentalisten der Musikhochschule Trossingen gestalteten eine feierliche Etüde von Anton Bruckner zu einem besonderen Klangerlebnis und U-Musik wurde mit einem Blues eröffnet, um an die Entstehung des Jazz in New Orleans Preservation Hall zu erinnern.

Auch echte Profis greifen zum Instrument

Echte Profis waren mit Christoph Mössner (trombone), Bernd Hufnagel (flugelhorn) und Thomas Förster (piano) zu hören, die Jazz in Reinkultur mit Musik aus den dem Trickfilm "The Flintstones" und den Hit "All of me" boten. Klarer Fall: Eine Zugabe wurde fällig.