"Into the Fray", eine der drei Bands in der ersten Runde des VS Music Contests. Foto: Marull

Auftakt nach Maß. Drei Bands heizen in der ersten Runde ein. Jetzt auch Teil des "Night Groove".

Villingen-Schwenningen - Endlich ist es wieder so weit. Nach einem Jahr Pause und einigen Neuerungen startete der 18. VS Music Contest am Samstag im Villinger Jugendhaus an der Kalkofenstraße mit der ersten Vorrunde. Ein gelungener Auftakt für alle Beteiligten.

"Nachdem wir, wegen Problemen mit dem Lärmschutz, für ein Jahr pausieren mussten, waren wir uns nicht sicher, wie viele überhaupt noch den Music Contest auf dem Schirm haben", formuliert Jugendhausmitarbeiterin Sybille Roth die Bedenken bei den Organisatoren und vielen ehrenamtlichen Helfern im Vorfeld. Dass der Contest absolut nicht in Vergessenheit geraten ist, zeigte sich am Samstag.

Insgesamt rund 75 Musikbegeisterte fanden sich im Jugendhaus ein und bejubelten die Auftritte der drei Bands der ersten Vorrunde. Im Gegensatz zu den Vorjahren, fand der Bandcontest, auch aus Lärmschutzgründen, nicht mehr in der Scheuer statt, sondern auf einer kleinen Bühne im Jugendhauscafé.

Die familiäre Atmosphäre tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Wer keinen Platz mehr im kleinen Konzertraum fand, konnte im Nebenraum auf einer Leinwand das Bühnengeschehen live verfolgen. Steffen Vogt von der Musikschule Vogt, einer der vielen Sponsoren, die dem Contest trotz der Pause treu geblieben sind, führte durch den Abend und machte deutlich, wie wichtig der Bandwettbewerb für die Kultur in Villingen-Schwenningen und vor allem für die jungen Bands ist. "Der VS Music Contest bietet seit 18 Jahren Leuten eine Bühne, die für ihre Musik leben. Wenn es das nicht mehr gäbe, wäre das ein wirklicher Verlust", so Vogt, bevor er die erste Band des Abends ankündigte: "Remedy Wanted" aus Ravensburg. Die fünfköpfige Alternative-Punk-Rock-Formation gab sofort richtig Gas und brachte das anfangs noch etwas zögerliche Publikum auf Betriebstemperatur. Mit eingängigen Melodien verbreiteten die Ravensburger gute Laune und animierten das Publikum zum Mitsingen. Der Gute-Laune-Punk der Ravensburger im Stile von NOFX oder Green Day ließ die Temperatur im Konzertraum stetig steigen. Nach sechs energiegeladenen Songs, war die kurze Umbauphase deshalb eine willkommene Gelegenheit sich abzukühlen.

Dass nach den Ravensburgern die "Local Heroes" aus Villingen-Schwenningen "Wir wie Ihr" die Bühne betreten, kündigte sich auch dadurch an, dass zahlreiche Fans mit Bandshirts ausgestattet die erste Reihe bevölkerten. Das Rock-Trio, allen voran Sänger Timo Andrejewski, überzeugte vor heimischen Publikum durch eine beindruckende Bühnenpräsenz. Begleitet durch einen satten Sound sang sich Andrejewski in seinen deutschen Texten reichlich Frust von der Seele. Das Publikum honorierte den vollen Einsatz mit frenetischem Applaus.

Den Abschluss bestritten "Into the Fray" aus Sindelfingen. Während "Remedy Wanted" und "Wir wie Ihr" mit bodenständigem Rock überzeugten, sorgten die vier Sindelfinger mit ihrem Post-Rock für eine ganz besondere Atmosphäre im Jugendhaus. Ein breiter Klangteppich und der melancholische Gesang von Frontmann Lukas Klotzbach brachten ein Gefühl von Weite in den kleinen Konzertraum. Die effektgeladene und technisch anspruchsvolle Performance wurde auch zu später Stunde vom Publikum mit reichlich Applaus gewürdigt.

Welche der drei Bands ins Finale einziehen wird, soll eine Woche nach den drei Vorrunden feststehen, nachdem die Jury alle Bands gehört und das Publikum per Online-Voting abgestimmt hat.

Die nächste Vorrunde findet am kommenden Samstag statt. Sehr zur Freude der Organisatoren wurde der Music Contest relativ kurzfristig ins Programm des ebenfalls am Samstag, 29. April, stattfindenden "Night Groove" aufgenommen. Wer also die 15 Euro für das Kneipenfestival bezahlt hat, kann auch einen Abstecher ins Villinger Jugendhaus machen.