Michael Aschenbrenner (von links), Peter Mehler, Angela Mehler und Ulrich Schwarz bei der Verabschiedung. Foto: Schück Foto: Schwarzwälder-Bote

Peter Mehler als Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Tuttlingen verabschiedet / Aschenbrenner Nachfolger

Von Felicitas Schück

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der richtige Mann am richtigen Ort". Sowohl Peter Mehler, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Tuttlingen, als auch sein Nachfolger Michael Aschenbrenner bekamen dieses Kompliment gestern Nachmittag zu hören.

Dem 1954 geborenen Mehler, der ein Jahr länger im Polizeidienst war, als er hätte sein müssen, bescheinigte Polizeipräsident Ulrich Schwarz außerdem ein "sehr gepflegtes Äußeres, eine gute Haltung und hohe Belastbarkeit". Dazu erzählte Schwarz eine Anekdote: Schafe sollten auf dem Anwesen der Polizeidirektion den Gewächsen Einhalt gebieten, wurden aber von Mehler in den Sozialraum gesperrt, nachdem sie sich an den Blumen und Pflanzen der Verwaltung labten.

Neben einer Urkunde erhielt Peter Mehler von Schwarz einen Gutschein für einen Rundflug. "Ich fühle mich nicht wie bei der Oskar oder Bambi-Verleihung", gestand er anschließend und erklärte, sein Gefühlsleben sei in Aufruhr. Er freute sich, das viele Kollegen auch von anderen Polizeipräsidien zu seiner Verabschiedung gekommen waren und zeigte sich "dankbar, dass ich im Dienst vor folgenschweren Ereignissen bewahrt wurde". Doch gab es unmittelbar nach seinem Amtsantritt als Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit gleich mehrere kniffelige Fälle, zu denen die Medien Auskunft wünschten. So zum Beispiel einen Doppelmord, einen erweiterten Suizid (letzteren in Schonach), Brände und mehrere schwere Unfälle.

Das aggressive Verhalten der Bürger gegenüber der Polizei sei in dieser Zeit gewachsen. Vieles habe sich inzwischen eingespielt, aber, so Mehler: "Es gibt auch Schwachstellen". Er wünsche seinen Kollegen, dass terroristische Bedrohung und Ausländerfeindlichkeit nicht weiter zunähmen. Es habe sich gezeigt, so stellte er fest, dass die Interessen von Polizei und Presse "stark divergieren".

Eine Verstärkung der Pressestelle sei wünschenswert, außerdem müsse die Polizei sich stärker in soziale Netzwerke einbringen. Als einen "optimistischen Realisten mit Blick für das Machbare", beschrieb der stellvertretende Personalratsvorsitzende Werner Scholz den scheidenden Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit.

"Du warst ja ein harter Geselle", erklärte Mehlers Nachfolger Michael Aschenbrenner scherzhaft. Von "Altersmilde", so der gebürtige Rielasinger, habe er bei Mehler nichts gespürt: "Peter war ein Super-Chef, er hat aus einer Einheit Zusammengewürfelter ein Team gemacht."

Aschenbrenner hatte in Erfahrung gebracht, dass Peter Mehler am gleichen Tag Geburtstag hat wie George Clooney und legte seiner Ehefrau nahe, auf den Pensionär aufzupassen. Für die Zukunft stellte der designierte Leiter der Stabsstelle fest, dass "Öffentlichkeitsarbeit in neuer Struktur anders geworden ist." Die Pressestellen müssten wieder intensiveren Kontakt zu den Kriminalkomissariaten haben. Außerdem sei Öffentlichkeitsarbeit nach innen gefragt.

"Michael Aschenbrenner ist immer für eine Innovation gut", so schilderte Polizeipräsident Ulrich Schwarz den designierten Nachfolger.

Als Anekdote berichtete er unter anderem, dass Aschenbrenner eines Tages habe alle Anrufe an die Pressestelle auf das Revier nach Radolfzell umleiten wollen. Versehentlich schaltete er jedoch die Anrufe auf ein türkisches Restaurant.

Nicole Luther, Staatsanwältin in Hechingen, würdigte die gute Zusammenarbeit mit Polizei und Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit. Anschließend fand in der Polizeidirektion eine kleine Feierstunde für Mehler statt.