Faszinieren immer wieder: Jana Mandana und ihre stolzen Pferde. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastspiel: Jubiläumsprogramm begeistert / Vorstellungen bis 6. Juni im Friedengrund

Von Cornelia Spitz

Villingen-Schwenningen. Lachen, Träumen, Staunen – dazu lädt der Circus Krone seit gestern im Villinger Friedengrund ein. Die Besucher der Premiere erlebten unvergessliche Momente unter der Circuskuppel.

Die Nachmittagspremiere war schwach besucht. An der magnetischen Wirkung von Europas größtem Circusunternehmen kann es indes nicht gelegen haben. "Der Krone" hat nichts eingebüßt von seiner Faszination. Auch einfach mal vorbeigehen und schauen, wie die Circusstadt mit eigener Schule, Feuerwehr und Kraftwerk nebst unzähligen Wohnwagen und dem Zoo langsam wächst, war in den vergangenen Tagen vis a vis des Villinger Stadions angesagt.

Aber: Auch der Großcircus hat unter dem Wandel der Schulen zu leiden. "Die Mädchen dort haben mir gerade erzählt, dass sie heute eigentlich auch Schule hätten bis 17 Uhr. Da weiß man gar nicht mehr, wann man spielen soll", beklagte ein Circusmitarbeiter am Rande das Dilemma.

Draußen suchten noch vereinzelte Besucher einen Parkplatz – weil das gekrönte Circusunternehmen gar so groß ist, schrumpfte deren Anzahl im Friedengrund empfindlich zusammen –, und die trotz großem Getöse im Vorfeld lediglich zwei Handvoll Circusgegner vor dem Zelt mit Plakaten gegen Tiere im Circus taten der Stimmung des Publikums auch keinen Abbruch. Im Gegenteil: Dass ein Besucher sich trotz der Einladung von Clown Tonino, sich alles selbst einmal anzuschauen, dankend ablehnte mit der Erklärung, er habe schon alles auf der Internetplattform Youtube gesehen, sorgte bei manchem Beobachter für Kopfschütteln.

Im Zelt dann wenig später schon zum Auftakt ein Feuerwerk der Artistik. Sämtliche Akteure zeigten häppchenweise einen Ausschnitt ihres Könnens für die Jubiläumsshow zum 111-Jährigen des Circus Krone, die unter der Überschrift "Evolution" steht. Ein R davor hätte ebenfalls gepasst, denn so manche Nummer war wirklich revolutionär: Da gab es beispielsweise Kraftakrobatik der Truppe Khadgaa, die selten ästhetisch war und mit plumper Muskelprotzerei so gar nichts gemein hatte, zwei urkomische Clowns Fumagalli und Tonito, Crazy Wilson und sein Todesrad, der diesen Namen angesichts seines Salto Mortale auf der Wahnsinnsmaschine tatsächlich verdient hat, einen Weltrekordversuch mit 22 hochsitzenden Tigern und Löwen auf einmal in der Manege, Raubkatzen als wahre Schmusetiger und die traumhafte Papageiennummer von Alessio. Ein dreistündiges Programm, das der Circuskunst wahrlich die Krone aufgesetzt hat!

Weitere Informationen: Circus Krone, Gastspiel bis 6. Juni im Villinger Friedengrund. Vorstellungen täglich 15.30 und 20 Uhr, am letzten Gastspieltag jedoch nur um 15.30 Uhr.