Vom Mönchweiler Hirschen wieder in die Villinger Innenstadt: Bärbel Ullrich hat eine ideale Lokation gefunden. In Kürze wird es sich entscheiden, ob es zu einem Vertrag kommt . Foto:Huber Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Bärbel Ullrich und Uli Binninger kehren "Hirschen" in Mönchweiler den Rücken / Personal-Nöte

Von Eva-Maria Huber

Am Aschermittwoch ist auch für Bärbel Ullrich und Uli Binninger alles vorbei. Nach fünf Jahren endet die Zeit im Mönchweiler Hirschen. Das Gastro-Duo will wieder nach Villingen und hat eine für sie ideale Adresse in Aussicht.

VS-Villinge n /Mönchweiler. Ob der Wechsel nach VS klappt, wird sich bald entscheiden. Bevor die beiden nach Mönchweiler gingen, hatten sie Jahre lang das renommierte Parkhotel an der Brigachstraße geführt. Nun sind die Tage im traditionsreichen Hotel-Gasthof Hirschen gezählt. "Mitte Februar läuft der Pachtvertrag aus", berichtet Bärbel Ullrich im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Verlängert wird nicht, stattdessen liebäugeln Ullrich und Binninger mit einer Lokation in der Villinger Innenstadt, in der sie in uriger Atmosphäre besondere Bistroküche anbieten möchten.

Der Wechsel von der Umlandgemeinde nach VS und der Abschied von einem Restaurant, das Mittagstisch und Abendkarte anbietet, hat seinen guten Grund. "Wir werden vor allem aus gesundheitlichen Gründen den Vertrag nicht verlängern." Hintergrund: Uli Binninger ist gesundheitlich angeschlagen und muss kürzer treten. "Für einen Koch ist die Arbeit zu viel und für zwei Köche ist es wiederum zu wenig", stellt die langjährige Gastronomin die Problematik dar. Dass sie künftig kürzertreten müssen, hat auch noch einen anderen Grund. "Finden Sie mal gescheites Service-Personal", erzählt die 49-Jährige. "Vor allem an den Wochenenden will doch niemand mehr arbeiten." Auch vor der kommenden Fastnacht ist die Begeisterung, im "Hirschen" auszuhelfen, nicht gerade groß: "Die wollen Ski fahren, die anderen feiern und die dritten möchten mit der Fastnacht gar nichts zu tun haben." Das Personal-Dilemma können Bärbel Ulrich und ihr Lebenspartner nur dadurch lösen, dass sie sich auch einen Stamm an "alten Helfern" verlassen können. Ansonsten werden auch die beiden erwachsenen Söhne ins Gastro-Geschäft miteingebunden. Die nicht ganz so prickelnde Bilanz für die charmante Gastronomin: "Heutzutage hat vielleicht noch einer von zehn Bewerbern das Zeugs dazu, in der Gastronomie zu arbeiten." Bärbel Ullrich ist zwar Gastronomin aus Leidenschaft, aber eines muss sie loswerden: "Manche Gäste sind stressiger geworden. Denen kann nichts schnell genug gehen." Andere respektieren nicht mal den Ruhetag und klingeln sie gegen 8 Uhr aus dem Bett, um einen Gutschein zu holen. "Da kann einem das Wirte-Dasein wirklich vergehen."