Verteidiger Benedikt Brückner hat mit den Wild Wings viel vor. Foto: Kienzler

Eishockey: Die Neuen der Schwenninger Wild Wings (3): Verteidiger Benedikt Brückner.

Kein Wunder, dass die Wild Wings bereits im März Benedikt Brückner als ersten Neuzugang präsentierten. Immerhin hat auch Schwenningens Coach Helmut de Raaf den Verteidiger ausgebildet. "Manager Jürgen Rumrich und Co-Trainer Petteri Väkiparta sind ebenfalls alte Bekannte", lacht der Nationalspieler.

"Ich kenne Benedikt aus meiner Zeit in Mannheim und habe auch in den vergangenen beiden Jahren mit ihm in München zusammengearbeitet. Als junger und talentierter Spieler passt er in unser Anforderungsprofil, der sich in den letzten Jahren sehr gut weiterentwickelt und noch großes Potenzial hat", freut sich de Raaf, dass er Brückner auch in Schwenningen unter seinen Fittichen hat.

Und wie ist Helmut de Raaf so als Coach? "Er ist einfach ein großer Eishockey-Experte. Weiter ist er ein sehr netter Mensch, der aber auch sehr deutlich werden kann", blickt Brückner auf seine jahrelangen Erfahrungen mit dem neuen Cheftrainer der Wild Wings zurück.

Auf jeden Fall war die Installation von de Raaf als Coach der Wild Wings ein Hauptgrund, weshalb Brückner, der schon vor drei Wochen zusammen mit Ehefrau Theresa und Sohn Finn (11 Monate) in Donaueschingen eine Wohnung bezogen hat, den Weg in die Neckarstadt gefunden hat. "Ich möchte bei den Wild Wings mehr Verantwortung übernehmen, den nächsten Schritt machen. Ich kann mich noch in allen Bereichen verbessern", stellt der 25-Jährige nach den ersten Trainingseinheiten klar.

In diesen sah er nicht nur Helmut de Raaf und Petteri Väkiparta wieder. "Ich habe schon mit vielen Spielern des neuen Kaders zusammengespielt", denkt Brückner auch an Dimitri Pätzold (in Straubing), Philipp Schlager (in Heilbronn) oder Toni Ritter, mit dem er die Schlittschuhe bereits in der Saison 2006/07 in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) in Mannheim schnürte.

Dorthin, genauer ins Mannheim Eishockey-Internat, zog es Brückner bereits im Alter von 15 Jahren. "Das war für mich aber kein Problem. Es war einfach mein großer Wunsch, nach Mannheim zu gehen", verfeinerte der Verteidiger in der Quadratestadt aber nicht nur seine sportlichen Fähigkeiten, sondern "baute" in dieser auch sein Abitur.

Laut Statistik startete der Defensivmann bei den Adlern auch in der Saison 2008/09 seine DEL-Karriere, doch die drei aufgeführten Spiele für Mannheim zählen für den mehrfachen DNL-Champion nicht. "Da hatte gerade einmal fünf kurze Wechsel", fühlt sich Benedikt Brückner erst seit seiner Zeit bei den Straubing Tigers, zu denen er 2010 wechselte, als DEL-Spieler. Zwei Jahre blieb er bei den Raubkatzen, bevor er in den beiden vergangenen Jahren für den EHC Red Bull München verteidigte. Von dort aus wechselte der Nationalspieler ("Natürlich würde ich gerne einmal an einer WM teilnehmen. Und Olympische Spiele sind der Traum aller Sportler") nun zu den Wild Wings.

Mit den Schwenningern lieferte er sich übrigens schon in der Kindheit Duelle – im Trikot des ESV Kaufbeuren. "Ich habe bereits im Alter von fünf Jahren mit dem Eishockey begonnen. Ein anderer Sport hat mich bis heute nicht wirklich interessiert", erlernte Brückner im Allgäu das Eishockey-Einmaleins. "So mit 16, 17 Jahren wusste ich dann, dass ich den Profiweg einschlagen werde", blickt er zurück.

Nun ist der Nachwuchs-WM-Teilnehmer also nach 266 DEL- und 91 DEL2-Spielen in Schwenningen angekommen. "Mein Wunsch ist es, dass wir noch im Wettbewerb sind, wenn es im Frühjahr wieder warm wird. Aber zuerst müssen wir uns nun in der Vorbereitung als Team finden, die Abläufe und Systeme erlernen", hofft Benedikt Brückner, dass die "neuen" Wild Wings in der Runde 2015/16 für Furore sorgen.

Zur Person: Benedikt Brückner

Der neue Verteidiger der Wild Wings, der die Rückennummer 6 tragen wird, wurde am 1. Januar 1990 in Markoberdorf, der Kreisstadt des Landkreises Ostallgäu, geboren. Der 1,85 m lange und 85 kg schwere Brückner erlernte in Kaufbeuren das Eishockey-Einmaleins, spielte für den ESV auch in der Schüler- und Jugend-Bundesliga.

Im Alter von 15 Jahren wechselte er zur Saison 2005/06 nach Mannheim ins dortige Eishockey-Internat. Dort verbesserte er auch unter dem jetzigen Wild-Wings-Trainer Helmut de Raaf in der Deutschen Nachwuchsliga – insgesamt 137 Einsätze – seine sportlichen Fähigkeiten. Bereits in der Runde 2007/08 stand er erstmals in der 2. Bundesliga für die Heilbronner Falken, dem Kooperationspartner der Mannheimer, auf dem Eis.

Eine Saison später schnupperte Brückner erstmals DEL-Luft, doch die insgesamt drei Einsätze für die Adler zählen für ihn aufgrund der geringen Eiszeit nicht. Wichtiger waren für den Defensivmann die 87 Partien, die er bis 2010 für die Heilbronner Falken bestritt. Zur Runde 2010/11 wurde er dann vom Erstligisten Straubing verpflichtet. 152 Mal lief er für die Tigers in der DEL auf, bevor er in den vergangenen beiden Runden für den EHC München (111 Spiele) verteidigte. Somit hat Benedikt Brückner vor seinem Wechsel zu den Wild Wings 266 DEL-Spiele (8 Tore/17 Assists) absolviert.

Der heute 25-Jährige durchlief weiter nicht nur die deutschen Nachwuchsnationalmannschaften und nahm mit diesen an mehreren Weltmeisterschaften (A und B) teil, sondern trug auch schon das "Trikot mit dem Adler" bei den Aktiven. Benedikt Brückner unternimmt in seiner Freizeit am liebsten etwas mit Ehefrau Theresa und mit Sohn Finn (11 Monate).