Die Absolventen der diesjährigen Schulfremdenprüfung stellten sich zusammen mit Schulrat Ralf Schneider (von links) sowie dem Prüfungsteam Alexander Heßlein, Christina Klepzig und Nancy Mowitz den Fotografen nach der Zeugnisübergabe. Foto: Disch Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulfremdenprüfung: 32 Schüler erhalten das Zertifikat / Janina Dold ist die Beste

Schwarzwald-Baar-Kreis (md). Der zuständige Schulrat Ralf Schneider überreichte an der Schule in Obereschach im Rahmen einer kleinen Feier zusammen mit Rektor Martin Disch 32 jungen Frauen und Männern ihre Zeugnisse. Schneider sagte: "Die Schulfremdenprüfung bietet den Bewerbern, die keine öffentliche oder staatlich anerkannte Werkrealschule, Hauptschule, Gemeinschaftsschule oder Sonderschule mit entsprechendem Bildungsgang besuchen, die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss als Zugangsvoraussetzung für eine Berufsausbildung zu erwerben. Diese Prüfung ist gleichwertig mit dem ordentlichen Hauptschulabschluss und entspricht den Anforderungen des Bildungsplans. Als Schulbeste mit einem Notendurchschnitt von 1,0 wurde Janina Dold aus St. Georgen ausgezeichnet. Schneider sagte zu den Absolventen, dass er hohen Respekt vor ihrer Leistung habe, denn sie hätten in den letzten Wochen sich selbstständig auf die einzelnen Prüfungen vorbereitet. "Das ist kein Zuckerschlecken", so Schneider zu den Prüflingen. Kein Lehrer begleitete sie und auch eine Klassengemeinschaft umgab sie nicht. In Obereschach an der dortigen Schule kümmerte sich unter Federführung von Alexander Hesslein ein Team mit Nancy Mowitz und Christina Klepzig um die Kandidaten. Hesslein meinte an diesem Tag: "Viele Arbeitgeber bemängeln, dass ihnen qualifizierte Mitarbeiter fehlen. Für eine gute Ausbildung ist aber ein richtiger Schulabschluss die Grundvoraussetzung. Wer den nicht hat, der fällt aus dem Netzwerk der Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten heraus. Hilfe kann da die Schulfremdenprüfung bieten. 20 bis 30 Menschen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis nehmen pro Jahr an einer Schulfremdenprüfung teil, um den Hauptschulabschluss nachzuholen. Einige Lernwillige lassen sich für den mittleren Bildungsabschluss testen."

Die Prüflinge kommen aus ganz verschiedenen Bevölkerungsschichten. Da sind Zugezogene aus der ehemaligen Sowjetunion, die keinen in Deutschland anerkannten Abschluss vorweisen können, ebenso darunter wie Ausländer oder Einheimische, die schon einmal die Abschlussprüfung nicht bestanden haben. "Einmal durchfallen ist drin", sagt Alexander Hesslein. So kann auch jemand, der die Mittlere Reife nicht geschafft hat und dann von der Schule abgegangen ist, doch noch das begehrte Papier bekommen, das ihm einen mitleren Bildungsabschluss zertifiziert. Nur drei Prüflinge schafften es dieses Jahr nicht. Die restlichen haben die Prüfung, teilweise mit sehr guten Leistungen, bestanden, so lobte Martin Disch, Schulleiter der Schule, die Kandidaten. Durch die Schulfremdenprüfung kann ein Schulabschluss auch außerhalb der regulären Schulzeit erlangt werden. Unterschiedliche Bildungseinrichtungen bieten Vorbereitungskurse an.