Wegen bewaffneten Drogenhandels muss sich ein 34-Jähriger aus dem Raum Villingen vor dem Landgericht verantworten.

Villingen-Schwenningen - Eigentlich stand er als mutmaßlicher Drogendealer im Fokus der Kriminalpolizei. Doch dann fanden die Ermittler bei einer Hausdurchsuchung noch mehr belastendes Material: Wegen bewaffneten Drogenhandels muss sich ein 34-Jähriger aus dem Raum Villingen nun vor dem Landgericht verantworten.

Im Juli 2015 stürmten die Ermittler für eine Durchsuchung seine Wohnung. Dort fand man etwa 160 Gramm Amphetamingemisch, 255 Gramm Amphetaminbase sowie Kleinmengen an Ecstasy und Marihuana. Was die Mengen anbelangt, war es kein sonderlich dicker Fisch, der da da an der Angel der Polizei baumelte, obgleich das Rauschgift für den Weiterverkauf bestimmt gewesen sei. Doch schnell war klar, dass es sich hier vermutlich doch um ein ganz anderes Kaliber als den klassischen Kleindealer handelte: Bei der Durchsuchung wurden neben den Drogen auch eine Softairpistole, eine Schreckschusswaffe, ein Schlagring und ein Messer gefunden. Nun muss sich der Mann ab 18. November vor dem Landgericht in Konstanz verantworten, vier Verhandlungstage sind angesetzt.

Der Mann sei bereits einschlägig aufgefallen und vorbestraft, so Andreas Spreng, Pressesprecher des Landgerichts im Gespräch mit unserer Zeitung. Auf die Schliche kam man ihm offenbar in Folge anderer Ermittlungen.

Aber wie ist es überhaupt um die Drogenszene in VS bestimmt? "Wir haben keine offene Drogenszene in Villingen-Schwenningen", kann der Pressesprecher des Polizeipräsidiums in Tuttlingen Thomas Sebold vermelden. Im Drogenmilieu sei das Dunkelfeld erfahrungsgemäß extrem hoch und gebe es starke Schwankungen. Einen Brennpunkt oder Hauptumschlagsplatz für Rauschgift sehen die Ermittler in der Doppelstadt nicht. "So etwas läuft in der Regel im Verborgenen ab", und oft weite sich der Kreis erst im Zuge eines konkreten Falls: "Wenn irgendwo ein Ermittlungsverfahren läuft, steigen die Fallzahlen."