Gibt der frühere Kapitän David D’Incau bald sein Comeback im 08-Trikot? Für Coach Braun wäre eine Rückkehr des Innenverteidigers auf jeden Fall die "Optimallösung". Foto: Marc Eich

Interview: Coach des FC Villingen zieht eine Zwischenbilanz. Kehrt D’Incau zurück?

Drei Siege – sieben Unentschieden – neun Niederlagen. Die ergibt 16 Punkte nach 19 Spielen und reicht für Rang 16. Der FC 08 Villingen überwintert also auf einem Abstiegsplatz. Coach Martin Braun ist dennoch optimistisch, dass sein Team die Klasse erhalten wird.

Herr Braun, Sie hatten sicher nicht erwartet, dass Ihre Mannschaft in der Winterpause auf Platz 16 steht.

Also – ich hatte auf jeden Fall eine extrem schwierige Saison für uns erwartet. Es war klar, dass wir Probleme bekommen, da uns fünf Stammspieler, davon vier etablierte Leistungsträger, verlassen haben. Zudem kamen weitere Komponenten dazu. Kai Brünker hatte sich in der Vorbereitung schwer verletzt, fiel lange aus. Auch Erik Raab musste verletzungsbedingt einige Zeit passen. Ali Günes war zunächst nicht zu 100 Prozent fit. Zudem hatten wir zu Beginn der Runde in 29 Tagen acht Spiele zu bestreiten. Das ist für einen Oberligisten von der Belastung her nicht machbar. Aus diesen Gründen haben wir aus den ersten acht Spielen nur zwei Punkte geholt. Das war natürlich eine große Hypothek für die Restsaison.

Was für Baustellen gab es noch?

Wir haben zu Beginn der Runde einfach zu viele Gegentore bekommen. Zudem haben wir es nur sehr selten geschafft, in Führung zu gehen. Weiter müssen wir an unserem Konterspiel hart arbeiten. Wir spielen die Konterchancen zu selten gut zu Ende. Und natürlich geht es in der Vorbereitung auch darum, die zuletzt wirklich guten Leistungen in der Defensive weiter zu stabilisieren.

Zuletzt kassierte Ihr Team nur noch wenige Gegentreffer.

Ja, seit dem neunten Spieltag können wir in Sachen Gegentore mit den besten Teams der Liga mithalten. Wir haben seit diesem Zeitpunkt mit Hollenbach und Ulm die wenigsten Gegentreffer kassiert. Dies war sehr wichtig. Dabei half natürlich das Comeback von Markus Knackmuß sehr. Ich bin wirklich beeindruckt, was er mit seinen 40 Jahren für uns leistet.

Welche Spieler würden Sie noch herausheben?

Nun – den größten Schritt hat sicher Daniel Wehrle gemacht, der in jedem Spiel in der Startelf stand. Zudem bringt sich auch Ali Günes immer besser ein. Er ist eine Orientierungshilfe für viele Spieler.

Zu diesen stößt mit Marcel Simsek vom FC Kreuzlingen ein starker Stürmer in der Winterpause dazu. Dazu kehrt Frederick Bruno nach seinem Italien-Aufenthalt im Januar zurück nach Villingen.

Auf Marcel freue ich mich sehr. Er kann uns mit seinen Qualitäten sehr helfen. Marcel ist torgefährlich, aber auch ein guter Vorlagengeber. Frederick hat großes Potenzial. Doch von so einem jungen Spieler darf man nicht erwarten, dass er gleich eine echte Verstärkung ist. Aber er kann diese mittelfristig werden.

Wird es weitere Neuzugänge geben?

Für uns ist es weiter schwer, Spieler, die uns sofort weiterhelfen, zu verpflichten. Natürlich wäre es schön, wenn wir einen solchen Mann für die Defensive finden könnten.

Was ist mit Ex-Kapitän David D’Incau?

David D’Incau hat sich nach seinem Rücktritt keinem anderen Verein angeschlossen. Ich würde mich freuen, wenn sich David uns wieder anschließen würde. Diese Möglichkeit wäre für uns die Optimallösung.

Werden nach Benedikt Haibt, Tobias Weißhaar, Daniel Wehrle und Kai Brünker bald weitere Spieler Ihre Verträge verlängern?

Davon gehe ich aus. Die frühen Vertragsverlängerungen freuen uns sehr und zeigen, dass sich die Spieler beim FC 08 Villingen wohlfühlen.

Welche Anzahl von Punkten sind für den Klassenerhalt nötig?

Dies lässt sich nicht sagen, weil es ja sechs Absteiger geben könnte – oder nur zwei. Für uns gilt es einfach, um jedes Tor und jeden Punkt hart zu arbeiten. Ich bin auf jeden Fall zuversichtlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden – auch wenn wir dazu eventuell die Unterstützung anderer Vereine – zum Beispiel den baden-württembergischen in der Regionalliga – benötigen.