Die Lächer in der Verschalung wird der Bauschaum hinter die Abdeckung gespritzt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Klinikum: Wandkunstwerk ist bereits verschalt / Ende der Woche soll es abgetrennt werden

Das Wandmosaik des Künstlers Bertold Müller-Oerlinghausen wird nun aus den alten Klinikgemäuern gerettet. Die Verschalung des Kunstwerkes ist bereits angebracht. Kunsterhalter Wilfried Steinhart bringt neuen Standort ins Spiel.

VS-Schwenningen. In mehreren Arbeitsschritten soll das Mosaik, das nach wie vor eine Wand der ehemaligen Klinikseelsorge auf dem Areal des alten Schwenninger Klinikums ziert, nun gesichert werden. Der Villinger Wilfried Steinhart, der sich für den Erhalt des Kunstwerkes einsetzt, erklärt die Vorgehensweise der beauftragten Restaurationsfirma: "Das Mosaik wurde erst mit Japanpapier" – einem durchscheinenden, dünnen Material – "bedeckt, dann mit einem dünnen und anschließend einem dickeren Leinenstoff." Mit entsprechendem Abstand sei die Verschalung angebracht worden, welche mit einer Art Bauschaum ausgefüllt wurde. "Das Kunstwerk wird in neun Teile zersägt, so wie ich es dem Denkmalschutzamt empfohlen hatte", sagt Steinhart.

Klar ist indes, dass der Erhalt des Mosaiks gesichert ist. Wie Ende September berichtet, will die Firma Rebholz das Kunstwerk in eines der geplanten Wohngebäude integrieren. Davon geht auch Gregor Braun von der gleichnamigen Stadtentwicklungs GmbH aus, wie er auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten bestätigt. "Das ist nach wie vor mein Stand."

Wilfried Steinhart hingegen bringt einen neuen Standort für das Mosaik ins Gespräch, betont jedoch ohne diesen zu konkretisieren, dass die Rückmeldung noch ausstehe. Ihm sei aber sehr daran gelegen, dass das Kunstwerk von Müller-Oerlinghausen auf jeden Fall in einem Gebäude angebracht wird. "Das Mosaik darf unter keinen Umständen an einer Außenwand befestigt werden. Das geht kaputt, wenn man es unterschiedlicher Witterung aussetzt", ist er überzeugt. Auch habe er die Sorge, dass es Vandalismus zum Opfer fallen könnte.

Gregor Braun stört sich an der parallelen Vorgehensweise von Steinhart nicht. "Er engagiert sich in dieser Sache schon lange und sehr eifrig. Ich bin froh, wenn mir jemand die Arbeit abnimmt", lobt Braun. Dennoch ist für ihn die Übernahme durch die Firma Rebholz im Moment gesetzt. "Die Alternative von Herrn Steinhart wird als weiterer Interessent gespeichert, falls es von Rebholz ein Dementi geben würde", erklärt Braun. Davon gehe er aber nicht aus.

Positive Nachrichten gibt es aber bezüglich der Finanzierung: Wie Wilfried Steinhart und Gregor Braun bestätigten, hat der Sohn des Künstlers Bertold Müller-Oerlinghausen seine Bereitschaft signalisiert, die Rettung des Werkes seines Vaters finanziell zu unterstützen. "Ja, ich habe eine entsprechende E-Mail vor mir liegen", bestätigt Braun die Aussage Steinharts. Laut diesem gehörten neben dem Künstlersohn auch das Denkmalamt und Gregor Braun zu den Unterstützern. Darüber hinaus hat Steinhart noch "einen Schwenninger Fabrikanten" an der Hand, der möglicherweise ebenfalls helfen möchte. Es handelt sich um Thomas Jauch, Inhaber der Firma Jauch Quartze. Braun begrüßt das sehr, nachdem er laut eigenen Angaben bereits 20 000 bis 30 000 Euro investiert habe. Wilfried Steinhart hofft noch weitere Helfer zu finden.