Gut Ding will Weile haben – der rund 25 Meter hohe Narrenbaum, eine Fichte, wurde vom Baumaufsteller-Team der Schwenninger Ziegelbuben in Villingens Stadtmitte konzentriert in die Senkrechte gebracht. Foto: Heinig

Zum Aufstellen werden Könner aus dem Osten verpflichtet. Ziegelbuben in Aktion.

VS-Villingen - Das haben die Villinger Stadtmauern noch nie gesehen: In ihrer Mitte wurde zum Auftakt des Zähringer Narrentreffens am Samstagnachmittag erstmals ein Narrenbaum aufgestellt.

Als Experten für diesen Akt hatte man Könner aus dem Osten verpflichtet: Das Baumaufsteller-Team der Schwenninger Ziegelbuben war unter Leitung von Peter Meder in Mannschaftsstärke angerückt, um die fast 20 Meter hohe Fichte in die Senkrechte zu bugsieren.

Der großräumig abgesperrte Latschariplatz – Geschichtskenner nennen ihn richtiger Marktplatz, "aber dann glaubt man ja, der Baum steht vor dem Rathaus", sagte Ehrengeneralfeldmarschall Heinz Klingele als Teil der Zuschauerreihen – war von rund 300 Schaulustigen umringt, die sich nach gut 30 Minuten allerdings zu fragen begannen, wie lange das denn hier noch dauern würde. Aber: gut Ding will Weile haben und dazu gehört bei den baumaufstellenden Ziegelbuben eben auch ein Päuschen, in dem ihre zweite Vorsitzende, Elke Keder, zwei Schlückchen Wein zur Stärkung ausschenkte. Mit Hilfe der beiden Villinger Michael Reiser, der den sicheren Stand des Baumes überwachte und Andreas Kratt, der sich im Baumaufsteller-Team kräftig mit anpackte, war es nach einer Dreiviertelstunde geschafft. Und das war auch gut so – das Interesse des Publikums, das zuvor von der Jugendkapelle der Stadtharmonie alias Katzenmusik sowie der Kapelle der "Harmonie Municipale de Pontarlier" musikalisch bei Laune gehalten worden war – begann sich nämlich gerade eher den anrückenden Guggenmusiken zuzuwenden, etwa den Schweizer "Chleptschyttern" aus Münsingen bei Bern.