Scheuer: Auch Kino darf länger öffnen / Breuning kritisiert angekündigte Messungen

Von Marc Eich

Villingen-Schwenningen. Obwohl sich die Gemeinderäte bei ihrer Sitzung am Mittwoch noch nicht einig darüber waren, wie es zukünftig mit den Musikveranstaltungen in der Scheuer weitergehen soll, hatte man vonseiten des Amtes für Familie, Jugend und Soziales immerhin weitere Hinweise, was das Veranstaltungsende betrifft. "Die Musikveranstaltungen müssen zwar bereits um 22 Uhr beendet sein, aber nicht die Bewirtung", betont Amtsleiter Wolfram Mack. Das hieße im Umkehrschluss, dass die Besucher nicht bereits um 21.30 Uhr die Scheuer verlassen müssten, damit diese um 22 Uhr geschlossen sei.

Allerdings merkte Bernd Lohmiller (SPD) an, dass die Vereine vor allem dank der Bewirtung in den Pausen Einnahmen generieren könnten. Wenn diese nun wegfällt, damit das Konzert pünktlich beendet sei, hätte das Folgen. Schließlich würden die wenigsten eine Bewirtung am Ende der Veranstaltung in Anspruch nehmen. Von der 22-Uhr-Regel nicht tangiert seien hingegen die rund 80 Veranstaltungen des dortigen Kinos. "Das Kino kann über 22 Uhr hinaus laufen", berichte Oberbürgermeister Rupert Kubon.

Messung vor dem Fenster

Renate Breuning (CDU) war unterdessen irritiert darüber, dass die neuen Messungen bei den Veranstaltern angekündigt werden. Ihrer Meinung nach bestünde dann die Gefahr, dass man darauf reagieren und die Musik einfach leiser drehen würde.

Dieter Kleinhans (Amtsleiter Gebäudewirtschaft und Hochbau) merkte jedoch an, dass dies nicht anders möglich sei. Zwar würde man zum einen vor den Fenstern der betroffenen Anwohner messen, aber da man Referenzwerte aus der Scheuer benötige, müsse man auch vor Ort messen und die Messungen mit den Veranstaltern absprechen. Nur so könne man feststellen, wie viel von der Musik beim Nachbarn ankommt.