Vereinte Kräfte: Sybille Roth und Daniel Leguy-Madžar geben schon jetzt ein gutes Team ab und freuen sich gemeinsam durchzustarten. "Unser Ziel ist es, dass Jugendliche und junge Erwachsene wissen, wo sie hinkommen und sich verwirklichen können. Foto: Weinacker Foto: Schwarzwälder-Bote

Team des Jugend- und Kulturzentrums an der Kalkofenstraße will ab heute gemeinsam durchstarten

VS-Villingen. Der 34-Jährige Daniel Leguy-Madžar leitet ab heute das Villinger Jugend- und Kulturzentrum K3 und tritt damit die Nachfolge von Lars Frauenheim an.

Unterstützen wird ihn die langjährige Jugendhaus-Mitarbeiterin Sybille Roth, die bereits seit 1997 Teil des Teams ist.

Leguy-Madžar ist von Haus aus Heilerziehungspfleger und arbeitete zu Anfang seiner Berufskarriere mit Menschen mit Behinderung. Seit nunmehr sechs Jahren ist er als Betreuer und stellvertretender pädagogischer Leiter in der stationären Jugendhilfe tätig. Drauf gesattelt hat er anschließend ein Bachelor-Studium im "Social, Healthcare and Education Management" am Steinbeis Institut für Pädagogikmanagement in Bad Dürrheim.

Jugend-Freizeitaktivitäten und Musik – das sind die Steckenpferde des jungen Pädagogen. Und diese beiden Dinge kann er nun in seinem neuen Amt ausleben. "Wenn es möglich ist, die Dinge zu tun, die einem Spaß machen und man diese auch noch im Beruf anwenden kann, dann ist das eine tolle Chance. Ich freue mich darauf", gibt Leguy-Madžar schmunzelnd zu.

"Mir geht es darum, das bereits vorhandene zu optimieren. Es ist mein Wunsch und auch der Anspruch, das Gute dieses Hauses beizubehalten, zu stärken und weiter auszubauen", blickt der neue Leiter motiviert in die Zukunft in der Villinger Kalkofenstraße.

Das Team freue sich darauf, gemeinsam das bestehende Angebot zu erweitern und hofft diesbezüglich auf weitere Unterstützungen jeglicher Art, teilt die Stadtverwaltung mit. "Bei uns dürfen und sollen die Jugendlichen aktiv mitgestalten", erklärt Sybille Roth. Das Jugendhaus sei dabei kein Ort, an dem Pädagogik im klassischen Sinn stattfinde.

Die Angebote seien niederschwelliger und basisdemokratisch und richteten sich dabei stets an den Bedürfnissen der Jugendlichen aus. Es gehe vor allem auch um non-formelle Bildung, die Institutionen wie die Schule nicht bieten können. "Man muss Jugendlichen innerhalb von geschützten Räumen einen Ort zur Entfaltung bieten", ergänzt der neue Jugendhaus-Chef.

"In unserer Gesellschaft darf man nicht scheitern. An einem Ort wie diesem darf man scheitern, daraus lernen und braucht dabei keine Angst zu haben", erklärt Leguy-Madžar. Natürlich gibt es einen gesetzlichen Auftrag, gesellschaftliche Normen und Regeln zu beachten. Den Jugendlichen soll dabei aber auch ganz ungehemmt ermöglicht werden, ihren Weg zu gehen.

Jeden Tag (außer Sonntag und Montag) ist von 15 bis 22 Uhr der offene Jugendtreff geöffnet, freitags und samstags geht es um 17 Uhr los, dafür bleibt das Café bis 24 Uhr geöffnet. Hier können die jungen Erwachsenen Darts oder Kicker spielen, den PC benutzen oder auch einfach mal nur abhängen.

"Hier ist man nicht nur Ansprechpartner für die Kids, sondern auch für die Verwaltungsaufgaben zuständig und gleichzeitig Hausmeister", macht Sybille Roth ihren Fulltime-Job deutlich und freut sich über die Unterstützung des neuen Kollegen.

Die reine Öffnungszeit des K3 beträgt 39 Stunden. Ohne die rund 25 aktiven ehrenamtlichen Unterstützer sei der Regelbetrieb in den vergangenen Monaten nicht möglich gewesen, berichtet sie. "Das Bedürfnis nach einem Ort wie dem K3 ist da, das zeigt auch die Umfrage von Andreas Polutta", bestätigt Leguy-Madžar. Er möchte das Jugendhaus nach seinem Start breiter aufstellen, gezielt die Spots der Jugendlichen anlaufen und sie einladen. Für ihn geht es ab heute aber auch erst mal darum, dass sich das Team findet und er das Haus mit seiner Struktur kennenlernt: "Ich nehme meine neue Aufgabe ernst und freue mich die Leute kennenzulernen, die das Haus seit Jahren am Leben halten."

Drei Mitarbeiterund ein "Bufdi"

Sehr positiv empfinden es beide, dass es jetzt wieder ein heterogen gemischtes Team gibt. "Jetzt stimmen die Ressourcen, und wir können wieder loslegen. Mit drei Mitarbeitern und einem Bundesfreiwilligendienstler kann man viel machen", sind sich die Pädagogen einig.

Das Jugendhaus existiert bereits seit 1972. "Bei uns kommen Menschen allen Alters und Couleurs zusammen, das ist toll", so Roth. Die Essenz, die in diesen vielen Jahren im Haus in der Kalkofenstraße entstanden sei, zeige sich jedes Jahr beim Innenhof-Festival, das derzeit noch bis 5. September stattfindet.

Hier sind Menschen von 16 bis 60 Jahren gemeinsam tätig. "Hier treffen sich die, die in den 80er und 90er Jahren als Jugendliche im K3 unterwegs waren und heute im Guckloch-Kino, Folk-Club oder Rock-Club verankert sind, gemeinsam mit den jetzigen Jugendhaus-Besuchern", erzählt Roth.

Darüber hinaus gibt es weitere wertvolle Kooperationen, wie zum Beispiel mit dem Kinder- und Familienzentrum KiFaz oder der Kindertagesstätte am Ziegelbach. Auch andere Bürgerinitiativen, Vereine und Privatveranstalter haben hier in der Vergangenheit das Haus mit ihrer kulturellen Arbeit bereichert. Neue Partner und Interessierte sind jederzeit im Jugend- und Kulturzentrum willkommen und können sich unter Telefon 07721/82 29 62 oder per Mail an info@k3-vs.de melden.