Der Schwenninger Jam von der Linde begeisterte mit seiner Moderation zwischen den Acts. Foto: Bombardi

Jede Menge Ironie und Sarkasmus: VS Entertainment trifft den Nerv des Publikums.

VS-Schwenningen - Unterhaltung auf Spitzenniveau erlebten mehrere hundert Zuhörer während der Premiere der Comedy Gala VS. Der Veranstalter VS Entertainment hatte mit seiner Idee, in den Messehallen die Comedy während 210 Minuten in den Fokus zu rücken, ins Schwarze getroffen.

Dafür scheute er im Vorfeld keine Mühen und verpflichtete mit Masud, Dave Davis, Heinrich del Core, Enissa Amani und Oliver Pocher fünf Top-Komödianten, die in ihren kabarettistischen und teils mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Ironie bereicherten Programmen ein ums andere Mal das Zwerchfell des Publikum strapazierten.

Ein Glücksfall war zudem die Verpflichtung von Jam von der Linde als Moderator. Der TV-Star, Entertainer, Gastwirt mit Ur-Schwenninger Wurzeln und eisernem Willen leitete die Gäste mit flotten Sprüchen durchs Programm und verstand es, die gute Laune des Publikums zwischen den Auftritten der Akteure zu halten. So blieb kaum Zeit zum Durchatmen, was indes auch gar nicht nötig war. Stand up-Comedy vom Feinsten machte die Gala zu einem Erlebnis für jeden Fan des Humors.

Von Beginn an hielt die Gala, was sie versprochen hatte und brachte mit Masud einen absoluten Freak des Persischen auf die Bühne. Mit scheinbar emotionslosem Ausdruck, aber innerer Überzeugung analysiert er seine Begegnungen mit den Menschen und im Besonderen mit den Deutschen. In purer Fröhlichkeit eroberte der dunkelhäutige Kölner Dave Davis die Herzen des Publikums. Der afrikanische Deutsche knüpfte nahtlos da an, wo Masud aufhörte. Zum Schluss entpuppte er sich mit seinem Tipp, jeden Tag etwas Beklopptes zum Erhalt der seelischen Balance zu tun, als einer der Psychiater unter den Comedians. Schwäbisch direkt und urkomisch wirkte der Italo-Rottweiler Heinrich del Core. Seiner Herkunft entsprechend fiel es ihm leicht, die sprichwörtliche Sparsamkeit seines Volksstammes in sein Programm zu integrieren, was regelmäßig die Stimmung in die Höhe trieb. In Anlehnung an ein abgewandeltes Sprichwort traf auch dieses Mal zu, dass "Kinder und Comedians" die Wahrheit sagen. 15 Minuten Verschnaufpause gönnte Jam von der Linde seinem Publikum, um im zweiten Teil mit Enissa Amani und Oliver Pocher noch einmal zwei absolute Kracher zu präsentieren. Anani entpuppte sich dabei wie ein Hecht im Karpfenteich in der von Männern dominierten Comedyszene. Ihre provokante Auseinandersetzung mit sozialkritischen und politischen Themen trug sie in einer unbekümmerten Klarheit vor, die ein ums andere Mal verblüffte.

Voll auf das Publikum eingestellt hatte sich Oliver Pocher, der seinen Auftritt durch den kontinuierlichen Dialog mit dem Publikum gestaltete. Danach war Schluss und das Publikum startete gut gelaunt in die neue Woche. Die Premiere der Comedy Gala war jedenfalls eine gelungene Session – erneute Auflage nicht ausgeschlossen.