Die legendäre Cock’s Combo geht in Rocker-Rente: Ede "Guitar" Schnur, Bernd "Bloodfinger" Rosmislowsky, Herbert "Shreener" Kornhaas, Dieter "Cock" Hahne und Achim "Funky Knee" Frey (von links) Archivfotos: Hahne Foto: Schwarzwälder-Bote

Kult-Band verabschiedet sich nach 35 Jahren von der Bühne / Letztes Konzert am 30. Dezember in der Scheuer

VS-Villingen. Nicht allein Freunde der handgemachten Rock-Musik werden’s bedauern: Nach 35 Jahren verabschiedet sich Cock’s Combo in den Rocker-Ruhestand.

Die Band gründete sich aus einem Zufall heraus im Jahr 1979 im Villinger Jazzkeller. Was für Stadt- und Blaskapellen selbstverständlich ist, gilt bei einer Rockband eher als Ausnahme, dass nämlich eine solche Formation 35 Jahre zusammenbleibt. Cocks Combo hat das geschafft. Eine lange Reise, die nun im Jahr 2014 ein Ende findet.

Und so werden auch zum letzten Mal die beiden "Ausländer" Dieter "Cock" Hahne (Gitarre, Gesang) aus Berlin und Achim "Funky Knee" Frey (Gitarre, Gesang) aus Tübingen anreisen, um mit ihren ortsansässigen Mitstreitern Ede "Guitar" Schnur (Gitarre, Gesang), Bernd "Bloodfinger" Rosmislowsky (Bass, Gesang) und Herbert "Shreener" Kornhaas (Schlagzeug, Gesang) die Rock- und Beatgeschichte der 60er- und 70er-Jahre aufleben lassen und damit ihr Publikum in eine Zeit zurückversetzen, in der elektronische Klänge noch selten waren. Hier lebt die Seele des Rock ’n’ Roll wieder auf, und die Band nimmt ihre Zuhörer mit auf eine Reise durch die Top-Hits der Rockhistorie. Ein Juwel der Rockgeschichte nach dem anderen – diese Songs haben kein Verfallsdatum!

Das Konzert findet einen Tag vor Silvester, am Dienstag, 30. Dezember, im Folk-Club in der Scheuer, Kalkofenstraße statt. Beginn ist um 20.30 Uhr. Karten sind im Vorverkauf erhältlich bei Morys Hofbuchhandlung, Rietstraße 23 in Villingen, oder online unter: info@folk-club.de.

Es geschah im Sommer 1979: Dieter Hahne, damals schon seit einigen Jahren in Berlin sesshaft, war für ein paar Tage zu Besuch in Villingen, und sein Weg führte wie immer bei seinen Städtle-Visiten in den Jazzkeller in der Webergasse. Dort traf er seinen alten Freund und früheren Bandkollegen Klaus "Ede" Schnur, der gerade wieder aus der "Diaspora" nach Villingen zurückgekehrt war.

Die beiden hatten bereits in den 60er-Jahren zusammen in der Band "Rope Sect" zusammen gespielt und die Bühnen und Clubs im süddeutschen und im Schweizer Umland lautstark gerockt. Und – welch glückliche Fügung – zwei weitere befreundete Musiker waren ebenfalls anwesend. Instrumente waren schnell besorgt, und schon war eine spontane Jam-Session im Gange mit viel Jazz, Blues und Rock, die weit in die Nacht hinein dauerte und sowohl den Jazz-Club-Besuchern, als auch den Musikern großes Vergnügen bereitete. Der Villinger Jazz-Club war in jener Zeit in einer finanziellen Schieflage, und einige Monate nach dieser Sommer-Session rief Hans Christoph Freudenberger, der damalige Jazz-Club-Chef, Dieter Hahne in Berlin an und bat um eine erneute Jam-Session zugunsten der Jazz-Club-Kasse.

Aufs Neue wurde eine Band zusammengestellt, die dann Ende Dezember 1979 ihr erstes Benefiz-Konzert zugunsten der notleidenden Jazz-Club-Kasse gab. Und da die neugeborene Band noch keinen Namen hatte, wurde sie von Hans Christoph Freudenberger kurzerhand auf den Namen Cock’s Combo getauft. Und seither rockte dieser putzmuntere Haufen sich durch die Jahre.

Aus dem schier unbegrenzten Repertoire der 60er- und 70er-Jahre schöpft die Combo immer noch. Wer hört sie nicht gerne, die Riesenhits der Beatles, Rolling Stones, Kinks, Rattles und Chuck Berrys. Alle diese Songs sind Ohrwürmer und wecken Erinnerungen an die guten alten Zeiten. Und nur so ist es zu erklären, dass die Fangemeinde von Cock’s Combo ständig wuchs und das Alterspektrum des Publikums praktisch keine Grenzen kennt.