Schnelle Hilfe kommt von oben: Der Rettungshubschrauber Christoph 11 war im ersten Halbjahr 795 Mal im Einsatz. Foto: DRF

Einsätze für Hubschrauber gestiegen / Bilanz des ersten Halbjahres

Villingen-Schwenningen. Die Sicht verschwimmt, der Arm wird taub, ein rasender Schmerz im Kopf – Schlaganfall! Jetzt tickt die Uhr, je schneller der Patient notärztlich versorgt und in eine Spezialklinik gebracht wird, desto höher sind seine Chancen, zu überleben. Bei schweren Erkrankungen und Unfällen ist der Hubschrauber Christoph 11 innerhalb kürzester Zeit zur Stelle. 795 Mal leistete seine Besatzung im ersten Halbjahr 2014 Menschen in Not schnelle Hilfe. Das entspricht einem Plus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (672 Einsätze).

Pilot Frank Jaenke berichtet aus dem Alltag der Luftretter: "Die Leitstelle alarmiert uns, wenn wir den Notarzt am schnellsten zum Einsatzort bringen können. Keine zwei Minuten nach der Alarmierung sind wir in der Luft, Staus und schwierige Straßenbedingungen halten uns nicht auf." Die Alarmierungsgründe sind vielfältig: Schlaganfall oder Herzinfarkt gehören dazu, aber auch schwere Verletzungen. Im Sommer verunglücken viele mit dem Motorrad oder verletzen sich beim Grillen. "Vor Ort und während des Flugs können wir schwerkranke und schwerverletzte Patienten optimal versorgen, denn Christoph 11 ist ausgestattet wie eine fliegende Intensivstation", so Jaenke.

Träger der Luftrettungsstation VS ist seit 1975 die DRK Rettungsdienst Schwarzwald-Baar gGmbH. Ihr Partner ist die DRF-Luftrettung, die seit 1996 für den Flugbetrieb verantwortlich zeichnet.

Das Einsatzgebiet der DRK Rettungsdienst Schwarzwald-Baar gemeinnützige GmbH umfasst den nördlichen Schwarzwald-Baar-Kreis von Bad Dürrheim bis Schonach. Zur Gewährleistung der Hilfsfristen von zehn Minuten, höchstens 15 Minuten zwischen Eingang des Notrufs und Eintreffen der Hilfe am Notfallort werden sechs Rettungswachen in Villingen, Schwenningen, Bad Dürrheim, Königsfeld, St. Georgen und Triberg vorgehalten. Die Wachen sind insgesamt mit sieben Rettungswagen, einem Reserve-Rettungswagen, einem Baby-Notarztwagen sowie zehn Krankenwagen ausgestattet. Zwei Notarzteinsatzfahrzeuge stehen in Villingen, St. Georgen und ein Notarzteinsatzfahrzeug an der Luftrettungsstation VS zur Verfügung. Dieses zusätzliche Einsatzfahrzeug kommt ergänzend zum Hubschrauber zum Einsatz oder im Winterhalbjahr.

In der Notfallrettung werden jährlich rund 9000 Rettungswageneinsätze, 3600 Notarzteinsätze sowie rund 15 000 Krankentransporte abgewickelt.