Markus Färber und das Große Blasorchester der Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen begeistern beim Konzert im Franziskaner-Konzerthaus. Fotos: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Publikum genießt das Konzert der Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen

Musik machen auf höchstem Niveau ist der Anspruch der Stadt- und Bürgerwehrmusik Villingen an sich selbst.

VS-Villingen. Dass das Jugendblasorchester und das Große Blasorchester ihrem Anspruch gerecht wurden, bewies ihnen der lang anhaltende Applaus der Zuhörer im ausverkauften Franziskaner-Konzerthaus am Samstag.

Stadtmusikdirektor Markus Färber hatte die musikalische Leitung des Jugendblasorchesters und des Großen Blasorchesters. Joachim Wöhrle präsentierte mit viel Witz und Kenntnis die Musikstücke. Um den Musikgenuss noch zu steigern, war es der Stadt- und Bürgerwehrmusik gelungen, die Gesangssolistin Juliette Brousset zu gewinnen, die die Zuhörer in die Blütezeit des französischen Chansons entführte und den legendären Stil Edith Piafs in einfühlsamer Art neu interpretierte.

Mit der Hymne "Anthem" begrüßte das Jugendorchester das Publikum, gefolgt von der Ballade "The Blessing" der irischen Musikgruppe Celtic Woman. "Ziehen Sie die Köpfe ein, denn Dusty gewinnt das legendärste Flugzeugrennen" warnte Wöhrle die Zuhörer, und das Jugendorchester hob mit der Musik zum Film Planes vollends ab. Fünf Minuten dauerte der Flug, aber der hatte es in sich.

Das große Blasorchester, ebenfalls unter der Leitung von Markus Färber, brachte in leidenschaftlicher Tonsprache das musikalische Porträt des legendären Hunnenkönigs Attila zu Gehör. Hier war Joachim Wöhrle wieder in seinem Element, denn ein Kerl wie Attila habe unheimlich viel gemein mit Markus Färber, sie sind sich ebenbürtig, spann Wöhrle den Faden weiter, während Färber hinter dem Klavier in Deckung ging. Und die Färberstraße sei auch nach Markus Färber benannt worden, war Wöhrle in seinem Element.

Das Orchester, das sich Hochstufenorchester bezeichnen darf, zog anschließend alle Register des Flamenco-Stils in dem Werk "Danza sinfonica" von James Barnes. Hier präsentierte das Große Blasorchester mit dem virtuosen Tanzstück einen Ausschnitt aus seinem Wettbewerbsprogramm, das im vergangenen Juli beim Wertungsspiel des Blasmusikkreisverbands Rottweil-Tuttlingen mit Bestnoten ausgezeichnet wurde.

Mit "Rookie of the year" bewegte sich das Orchester mit Volldampf auf den Höhepunkt des Abends zu, konnte es doch die französische Sängerin Juliette Brousset dazu gewinnen, die schönsten Lieder von Edith Piaf, die 2015 100 Jahre alt geworden wäre, in ihrem ganz eigenen Stil zu präsentieren. Mit der Leichtigkeit einer Ella Fitzgerald und der Tiefe der französischen Chansons ließ sie die legendäre Edith Piaf wieder aufleben. Mit "J’ m’en fous pas mal" (es ist mir alles ziemlich egal), der "Hymne à l’amour" und dem legendären Lied "Non, je ne regrette rien", nein ich bedaure nichts, und "Milord", hatte sie die Zuhörer ganz in ihren Bann gezogen.

Anschließend genoss das Orchester den grandiosen Ausblick aus dem Londoner Riesenrad "London Eye", um zum Schluss mit "Tintin", also Tim und Struppi", auf eine lange, unterhaltsame, abenteuerliche und manchmal auch ruhige Reise durch die Welt zu ziehen. "Das war ein toller Abend", zeigte sich das Publikum mit lang anhaltendem Applaus dankbar für den musikalischen Hochgenuss, den ihm die Stadt- und Bürgerwehr kredenzt hatte.