Begehrt, fasziniert bei Temperaturen um 30 Grad regelrecht. Das aus den städtischen Brunnenfassungen tretende Wasser sollte aber nicht getrunken werden. Foto: Hahnel

Rechtliche Vorgaben: Frei plätscherndes Trinkwasser gibt es in VS nicht. Verunreinigungen nicht ausgeschlossen.

Villingen-Schwenningen - Sommerhitze! Das zentral und offen in der Doppelstadt geführte Nass zieht an, sollte jedoch nicht getrunken werden. "Das aus den Brunnenfassungen tretende Wasser in Villingen-Schwenningen ist prinzipiell kein Trinkwasser", sagt Julia Muth seitens der Stadtwerke.

Auch VS hängt größtenteils an der Bodensee-Wasserversorgung, man verfügt jedoch über eine eigene Reserve und ist deswegen auch ein klein wenig stolz. Bei den Brunnenführungen etwa werden Wieselbachtal und Pfeifferlochweiher immer wieder genannt, allein das Tal verfügt über mehr als 40 Quellen.

Kein Wassernotstand also in der Doppelstadt – frei plätscherndes Trinkwasser findet sich aber nicht; primär aufgrund rechtlicher Vorgaben. "Einige VS-Brunnen sind an das kommunale Trinkwassernetz angeschlossen, ja", so Muth. "Allerdings ist eben nicht auszuschließen, dass es zu Verunreinigungen der Austrittsstellen kommt. Vielleicht klebt jemand einen Kaugummi hin und so weiter; man kann allein deshalb keine Trinkwasserqualität bescheinigen. Ob die Stadt einzelne Brunnenfassungen einer verstärkten hygienischen Kontrolle unterzieht, kann ich nicht sagen."

Der dürstende und etwas überhitzte Fernradler durchquert die Villinger Altstadt. An einem der Brunnen kühlt er sich Gesicht, Unterarme und benetzt seine geplagten Oberschenkel. Ein Schluck zum Schluss? Besser also nicht und schauen, dass sich in der mitgeführten Wasserflasche immer etwas findet, vorzugsweise Mineralwasser!

Eine regelrechte Gesundheitsgefährdung geht von den Brunnen natürlich nicht aus, im Schwarzwald-Baar-Kreis dürfte es sonst keine offiziellen Badeseen geben. In Sachen Wasser agiert man auf vielen Zuständigkeitsebenen jedoch sensibel und weiß um den Status "Lebensmittel Nummer eins", hin und wieder ist deshalb auch nicht sofort klar, wer für was zuständig ist.

So auch in VS: Muth wusste bislang nicht, dass die Stadtwerke neuerdings auch verstärkt die VS-Brunnen im Blick haben, bis dato habe sie diese komplett in kommunaler Hand gesehen. "Ich muss mich berichtigen", so Muth im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten, "den Stadtwerken kommt die Brunnentechnik neuerdings ebenfalls zu, damit auch das Ein- und Ausschalten. Aber nochmals. Eine Hygieneausweisung geben wir nicht, können zumindest wir aus besagten Gründen nicht geben."