Foto: Marc Eich

Unbekannter will "Layla" in Brand stecken. Keine Hinweise auf fremdenfeindlichen Hintergrund.

Villingen-Schwenningen - Ein bislang Unbekannter hat am Dienstagmorgen einen Brandanschlag auf eine Shisha-Bar in der Villinger Färberstraße verübt. Der Versuch schlug fehl, die Kriminalpolizei ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung.

Es waren laute Geräusche, die mehrere Nachbarn gegen 4.30 Uhr in der Umgebung aufschreckte. Als diese aus dem Fenster blickten, sahen sie einen dunkel gekleideten Mann, der sich in der Kapuzinergasse an einer Scheibe zu der Shisha-Bar "Layla" zu schaffen machte.

Hierbei zertrümmerte er offenbar das Glas und legte vor dem Fenster Feuer. "Dort am Boden hat alles gebrannt, das muss Benzin oder so etwas gewesen sein", berichtet einer der Anwohner, der kurz darauf die Polizei rief. Und tatsächlich: Wie die Polizei am nächsten Tag mitteilte, hatte der Täter einen Molotow-Cocktail – also eine mit Benzin gefüllte, brennende Flasche – in den leeren Gastraum geworfen. Als der Unbekannte entdeckt wurde, flüchtete er – wohl über die Färberstraße in Richtung Gefängnis. Nur wenig später traf der erste von insgesamt drei Streifenwagen am Einsatzort ein, kurz darauf folgten die Feuerwehr sowie der Rettungsdienst.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Flammen außerhalb der Bar bereits gelöscht. Ein Trupp unter Atemschutz versuchte deshalb zunächst, sich über das bereits zertrümmerte Fenster Zugang zum Brandherd im Inneren der Gaststätte zu verschaffen und von außen zu löschen. Gleichzeitig wurde mithilfe von Türöffnungswerkzeugen der Hintereingang geöffnet. Im Inneren stellte die Feuerwehr schließlich eine starke Verrauchung fest – der Brandschaden hielt sich jedoch in Grenzen. Im Bereich des Fensters brannten lediglich Teile einer Sitzecke, ausgebreitet hatten sich die Flammen demnach nicht.

Während die Bar durch die Feuerwehr belüftet wurde, sicherten Polizeibeamte Spuren am Tatort und führten Befragungen von Zeugen durch. Diese Ermittlungsarbeit wurde am nächsten Morgen von insgesamt acht Kriminalbeamten und Kriminaltechnikern fortgeführt.

Die Hintergründe zu der Tat liegen noch im Dunkeln. Laut Angaben einer gemeinsamen Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei wird nicht von einer fremdenfeindlichen Tat ausgegangen. Der in der Nacht ebenfalls anwesende Inhaber schloss derweil nicht aus, dass möglicherweise Konkurrenten dafür verantwortlich gemacht werden können. Die Bar bleibt die ganze Woche geschlossen.

Zeugen werden unterdessen gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Rottweil (Telefon 0741/4770) in Verbindung zu setzen.