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In ehemaliger Schwenninger Uhrenfirma fängt Dachstuhl Feuer. Löscharbeiten dauern Stunden. Mit Video

Villingen-Schwenningen - In dem leer stehenden Fabrik-Gebäude, in dem einst die Schwenninger Uhrenfirma Emes ansässig war, ist am Mittwochvormittag ein Dachstuhlbrand ausgebrochen. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden.

Es war kurz vor 11 Uhr, als bei der Leitstelle der Notruf einging. Zunächst meldete der Anrufer "Rauchentwicklung" und gab das Gebäude der Gartenstraße mit der Hausnummer 3 an. Kommandant Ben Bockemühl war der Erste am Einsatzort. Bei seinem Eintreffen war schnell klar, dass es sich jedoch nicht um das Gebäude mit der Hausnummer 3 handelte, sondern um das ehemalige Fabrikgebäude der Firma Emes. Da dieses jedoch keine ersichtliche Hausnummer in der Gartenstraße hat, nannte der Anrufer das Haus gegenüber.

Brand wirkt zunächst unscheinbar

Relativ unscheinbar qualmte es unterhalb der Dachziegel mal stärker, mal schwächer. Bockemühl versuchte mit einem Feuerlöscher den Brandherd im Innern des Gebäudes aufzusuchen, musste sein Vorhaben jedoch umgehend abbrechen. Wie er später während des Einsatzes schilderte, sei das Gebäude nur schlecht begehbar und "teilweise einsturzgefährdet".

Einen zweiten Versuch, in das Innere des Gebäudes zu gelangen, unternahmen seine Kollegen. Die einen von unten nach oben, die anderen stiegen mit Atemschutz durch eines der Dachgeschoss-Fenster. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rettungskräfte bereits eine gute Dreiviertelstunde vor Ort. Doch wie schon beim ersten Versuch, musste auch der Zweite abgebrochen werden. "Das war einfach zu gefährlich", sagte der Kommandant. Zwischenzeitlich war die Rauchentwicklung stärker geworden und die Feuerwehr-Abteilungen aus Villingen, Weilersbach, Tannheim und Bad Dürrheim wurden zusätzlich hinzugezogen.

Dach geöffnet

Einsatzleiter Bockemühl brauchte einen neuen Plan, denn die Situation im Innern war für seine Kameraden zu gefährlich. "Der Brandherd ist zwischen der Fehlbodendecke und dem Dachgiebel", erläuterte er die Sachlage. Um kurz vor 12 Uhr dann der Einsatzbefehl: "Wir machen das Dach auf und löschen von außen." Während die meisten Schaulustigen sich zu diesem Zeitpunkt im Mauthepark aufhielten, erhielten die Passanten in der Gartenstraße die Anweisung, auf Abstand zum Gebäude zu gehen. "Wenn der Sauerstoff hinzukommt, schlagen Flammen durchs Dach", warnte Bockemühl vor.

Was um 11 Uhr als unscheinbarer Rauch gemeldet wurde, war rund 70 Minuten später ein Dachstuhl im Vollbrand. Nachdem zwei Feuerwehrmänner von der Drehleiter aus den Brandherd freigelegt hatten, brannte der Dachstuhl lichterloh und Rauchschwaden zogen über den Marktplatz hinweg.

Die Löscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden an. Zur Brandursache kann die Polizei laut Pressemitteilung noch nichts sagen. Allerdings hat die Kriminalpolizei Villingen die Ermittlungen aufgenommen, heißt es in der Mitteilung.