Zur 34. Fisch- und Pflanzenbörse hatte am Sonntag der Aquarien- und Terrarienverein Villingen mit seinen 60 Mitgliedern eingeladen. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Schau: Viele Besucher bei Aquarienbörse

VS-Villingen (bn). Zu ihrer 34. Fisch- und Pflanzenbörse hatten die Aquarien- und Terrarienfreunde Villingen in den Kleinen Saal des Theaters am Ring eingeladen und viele kamen. Sogar "überraschend viele" Besucher konnten der Vorsitzende Armin Börnert und seine Vereinskameraden begrüßen.

Auch die Reihen der Anbieter waren dicht geschlossen. Mehr als 20 zählte man, die zum Teil sogar aus der Schweiz, aus dem Rheinland und Österreich gekommen waren sowie fünf aus den eigenen Reihen. Die große Resonanz führte Börnert auf das "Börsenwetter" zurück. "Sonnenschein ist Gift für uns", sagte er und schaute durch das große Fenster auf einen wolkenverhangenen Himmel.

Dunkle Wolken sieht Börnert gleichwohl am Börsenhimmel aufziehen. In Österreich seien derlei Veranstaltungen aus Tierschutzgründen schon verboten, weiß er. Den Aquarien- und Terrarienfreunden werde unter anderem "Raubbau an der Natur" vorgeworfen. Börnert widerspricht: "Wir haben keine Wild-, sondern nur Nachzuchten", sagt er. Zudem habe dieses Hobby eine lange Kulturtradition. 1905 kultivierte man asiatische Labyrinthfische, die von Natur aus zum Atmen an die Wasseroberfläche kommen. Da man seinerzeit noch keine Pumpen und sonstige aquaristische Technik kannte, konnte man diese Fische in Aquarien halten. Aus der Karpfenhaltung entwickelte sich später die Liebe zu den Goldfischen.

Inzwischen werden die Tiere unter optimalen Bedingungen gehalten, findet Börnert. Zwar werden die Auflagen, besonders bei Börsen und Ausstellungen, immer härter und damit teurer, doch man lege ja selbst großen Wert darauf, dass sich der Stress der Fische in dieser Zeit in Grenzen halte, sagt Börnert. Daher habe sein Verein die alljährliche Börse auch schon um eine Stunde auf drei Stunden Dauer verkürzt. Spezielle Becken mit abgedunkelten Rücken- und Seitenflächen, Rückzugsräumen und Bodengrund sowie lichtgeschützte Verpackungen werden zum Wohle der Fische eingesetzt.

Großen Wert legen alle Anbieter auf die Beratung, damit dann auch zu Hause alles passt. Welcher Fisch kann mit welchem und mit welchem gar nicht, welche Wasserhärte brauchen meine Fische und welche Temperaturen? Zwei vom Verein angeheuerte, spezialisierte Biologen aus Freiburg standen am Sontag zusätzlich für Fragen parat. Aufgeklärt wurde auch darüber, dass so mancher Fisch, nachdem er eine Börse überstanden hat, wieder bunt zu leuchten beginnt – zu beobachten beim Mosaikfadenfisch. Da farbige Exemplare bei den Käufern am beliebtesten sind, sicherlich eine wichtige Information, um "Ladenhüter" zu vermeiden.