Volker Bucher, Manfred Kühne und Sabine Behringer (von links) freuen sich auf das Symposium. Foto: Schück Foto: Schwarzwälder-Bote

Intelligente Implantate stehen im Mittelpunkt des Symposiums Mikromedizin an der HFU

Von Felicitas Schück

Schwarzwald-Baar-Kreis. Sie können bewirken, dass Blinde wieder sehen, Taube wieder hören und Gelähmte aus dem Rollstuhl aufstehen und wieder laufen können: Implantate.

Längst nicht mehr nur auf Zahnersatz beschränkt, können die "Ersatzteile" sogar dem Gehirn gute Dienste leisten, beispielsweise bei Parkinson-Kranken.

"Heute ist es möglich, dass Kinder, die taub geboren wurden, sprechen lernen", sagt Volker Bucher, zuständig an der Hochschule Furtwangen, Fakultät Mechanical and Medical Engineering, für den neuen Studiengang Mikromedizin. Es ist die Verbindung von Mikros und ein Ergebnis der Forschung sind "intelligente Implantate". Um diese rankt sich ein Symposium, das am Dienstag, 5. Mai, ab 14 Uhr auf dem Campus der Hochschule in Schwenningen stattfindet und "Symposium Mikromedizin" benannt ist.

Manfred Kühne, ebenfalls von der Fakultät Mechanical and Medical Engineering der Hochschule Furtwangen und deren ältester Mitarbeiter, ist begeistert: "Dieses Symposium findet in Kooperation mit den Universitäten Tübingen und Freiburg sowie einem naturwissenschaftlichen Institut in Schwenningen und nicht etwa in München, Frankreich, der Schweiz oder Kalifornien statt", freut er sich: "Es ist das erste Symposium dieser Art und Qualität.

120 Gäste werden erwartet. die Referenten sind, so versichern Bucher und Kühne, hochkarätig. Experten kommen unter anderem von der Universität Freiburg, von Aescluap Tuttlingen, der Universität Ulm, dem Mikroinstitut in Villingen und dem Imtek in Freiburg.

"Man braucht als Hochschule im ländlichen Raum etwas, das einmalig ist" erklärt Kühne. Dazu zählt das Symposium, aber auch zum Beispiel der Prototyp eines Gehirnimplantates, mit dem sich momentan zwei Promotionen beschäftigen, eine von ihnen an der Hochschule Furtwangen. "Das Thema Implantate kommt erst richtig auf", so Bucher. Er berichtet ein Beispiel von einem Blinden, der nun mit einem Kamera-Chip-Implantat Messer und Gabel erkennen sowie durch die Altstadt von Tübingen laufen könne. Nur Farben unterscheiden kann er nicht. Mehr als 10 000 Menschen in Deutschland könnte mit Implantaten ein besseres Leben ermöglicht werden, schätzt Bucher. Weltweit wären es 100 000. Gut angelaufen ist der Masterstudiengang Mikromedizin. Wir sind vom Erfolg überrumpelt worden. Die Resonanz ist toll", erklärte Kühne. Momentan gibt es 15 Studierende im ersten Semester.

Das Symposium beginnt am Dienstag, 5. Mai, 14 Uhr, im E-Gebäude und wird bis 19 Uhr dauern. "Das Interesse der Industrie ist groß", erzählte Kühne. 14 Aussteller haben sich angesagt