Kunst: Ausstellungen in den beiden Museen in Hüfingen und auf dem Hohenkarpfen

Die Ausstellung "Von Courbet zu Schuch" wird am Wochenende im Kunstmuseum Hohenkarpfen in Hausen ob Verena eröffnet.

Hausen ob Verena/Hüfingen. Bis zum 19. Juni präsentieren die Stadt Hüfingen und die Kunststiftung Hohenkarpfen ein gemeinsames Ausstellungsprojekt unter dem Titel "Von Courbet zu Schuch. Realismus und reine Malerei". Die Vernissage des Hüfinger Parts der Ausstellung findet am Samstag, 19. März, 19 Uhr, im Stadtmuseum für Kunst und Geschichte Hüfingen statt. Am Palmsonntag, 20. März, 11 Uhr, wird der Ausstellungsteil im Kunstmuseum Hohenkarpfen in Hausen ob Verena eröffnet.

Gustave Courbet, 1819 in Ornans in der Franche-Comté geboren und 1877 in La Tour de Peilz am Genfer See gestorben, hat sich mit seiner Malerei und seinem öffentlichen Wirken schon zu Lebzeiten einen Platz als Jahrhundertgestalt der Kunstgeschichte erworben. Courbets mit großem Selbstbewusstsein propagierte und in bedeutenden Gemälden verwirklichte Vorstellung einer zeitgemäßen realistischen Malerei erregte weit über Frankreich hinaus enorme Aufmerksamkeit und faszinierte eine ganze Generation von Künstlern.

Carl Schuch wurde erst posthum bekannt. Von Jugend an finanziell unabhängig und nicht auf Ausstellungen angewiesen, schuf er sein imposantes malerisches Werk im Verborgenen. Schuch, ein Österreicher deutscher Herkunft, 1846 in Wien geboren und dort auch 1903 gestorben, war vom Lebensweg und Selbstverständnis her ganz Europäer. Häufig wechselte er seinen Wohnsitz, zog von Wien nach München, Rom, Venedig, Brüssel und Paris wieder nach Wien. Für einige Zeit gesellte er sich zum Künstlerkreis um Leibl in München.

Schuch war ein sehr gewissenhafter Künstler, der stets über die Grundlagen seiner Kunst reflektierte und sich um die Erweiterung seiner malerischen Möglichkeiten bemühte. In den Jahren 1882 bis 1894 lebte er in Paris, wo er im Dialog mit der französischen Malerei, von Camille Corot über Edouard Manet, Claude Monet bis zu Paul Cézanne, eine aus dem malerischen Duktus lebende autonome Bildsprache und eigenständige künstlerische Position erlangte.

Eine herausragende Rolle spielte seine intensive und kritische Auseinandersetzung mit Courbet, dessen Werke er in Ausstellungen studierte und in Tagebüchern und Briefen kommentierte. Zudem begab er sich von 1886 bis 1893 jeden Sommer in Courbets Heimatregion, wo er die Juralandschaften um den Saut-du-Doubs an der Schweizer Grenze zum zentralen Motiv seiner Landschaftsmalerei machte. Die Zusammenschau der Werke von Gustave Courbet und Carl Schuch im Kreis der Malerkollegen Theodor Alt, Albert Lang, Wilhelm Leibl, Otto Scholderer, Johann Sperl, Hans Thoma und Wilhelm Trübner beleuchtet ein bedeutendes Kapitel der deutsch-französischen Kunstgeschichte und demonstriert die faszinierende Verwandlung des Realismus in reine Malerei.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Kunststiftung Hohenkarpfen und des Stadtmuseums für Kunst und Geschichte Hüfingen auf Basis der Städtepartnerschaft Hüfingen und Ornans. Es erscheint ein Begleitbuch.