Stadtentwicklung: Ausschuss skeptisch zu Investorenplänen

Der Umzug der Stadtbibliothek ins benachbarte s’Rössle ist für die Mehrheit des Technischen Ausschusses undenkbar. Dies war die Tendenz gestern Abend.

Von Sabine Streck und Eva-Maria Huber

Villingen-Schwenningen. Bürgermeister Detlev Bührer informierte den Technischen Ausschuss zunächst über die Entwicklungen rund um das exponierte Areal. Verschiedene Investoren interessierten sich für das bereits seit langem verwaiste Gebäude und hätten die Idee, die Stadtbibliothek vom angestammten Platz ins s’Rössle zu verlagern. Auch die Firmengruppe Krause gehöre immer noch zu den Investoren, auch wenn sie eine Optionsfrist habe verstreichen lassen: "Das bedeutet nicht, dass die Gruppe sich nicht mehr für das Terrain interessiert", bekräftigte er. Die Frage, die gestern zu klären war: Könnte man sich vorstellen, dass die Stadt in einem künftig wiederbelebten s’Rössle Räume für eine Bibliothek anmiete? Bevor Bührer die Reaktionen abfragte, sprach er zunächst jene fünf Rahmenbedingungen an, die die Stadt als Voraussetzung für eine solche Möglichkeit angab: Zum einen müsste eine solche Bücherei die gleiche Fläche wie die alte Einrichtung haben, zum zweiten bräuchte es einen eigenen Zugangs, für die Stadt müsste eine solche Lösung zudem kostenneutral sein und nicht zuletzt würde sich die Stadt nicht gerne als Mieterin, sondern als Eigentümerin sehen.

Dietmar Wildi (CDU) war von der Vorlage überzeugt. Eindeutig sprach er sich auch dafür aus, dass, falls es zu einer Verlagerung kommen sollte, die Stadt als Eigentümer auftreten sollte und nicht als Mieterin. Ähnlich argumentierte auch Edgar Schurr (SPD). Er verwies auf die Bedeutung der Bibliothek, die prägend für die Innenstadt sei. Ernst Reiser (FWV) erteilte der Vorlage eine Absage, da die Hochschule Interesse an dem Areal habe. Bevor diese Frage nicht geklärt sei, gebe es auch von seiner Fraktion keine Aussage zum Thema Bücherei-Verlagerung. Henning Keune vom Stadtplanungsamt bestätigte, dass Signale der Hochschule da seien. Da das Objekt erst umgebaut werden müsste und die Hochschule einen dringenden Bedarf habe, sei es schwierig.

Helga Baur (Bündnisgrüne) sah nicht ein, die Bibliothek zu verlagern. Wer garantiere, dass dies funktioniere. Sie wolle die Bibliothek nicht dem Handel opfern. Bernd Hezel (CDU) warnte vor großen Hoffnungen, dass ein Investor das Objekt voranbringe, indem er es erst einmal abreiße. Dies sei schon einmal da gewesen und dann war der Rössle-Platz Jahrzehnte lang eine öde Fläche.