Auf zahlreiche Akteure verschiedener Institutionen und Vereine kann sich das Projekt "Gemeinsam alt werden" bereits verlassen – die Zahl der Angebote wächst. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Treffen: Bei "Gemeinsam alt werden" wirken zahlreiche Ehrenamtliche mit / Breites Netzwerk geknüpft

Von Birgit Heinig

Drei Jahre lang wurde das Sozialprojekt "Gemeinsam alt werden" von der ARD-Fernsehlotterie unterstützt, inzwischen hat es sich selbstständig gemacht und entwickelt sich unter der Federführung der Baugenossenschaft Familienheim stetig weiter.

VS-Villingen. Eine überraschend große Anzahl an Ehrenamtlichen und Vertretern von Institutionen und Vereinen wie Diakonie, Caritas, AWO, DRK, Seniorenrat und Bürgerschaftliches Engagement der Stadt, Spitalfonds, Goldenbühlschule, Turnverein, Schwarzwaldwaldverein und Bündnis für Familie und Senioren traf sich jetzt am Runden Tisch, um neue Ideen auf den Weg zu bringen und vorhandene Angebote zusammenzutragen.

Dabei wurde weiter an einem Netzwerk geknüpft, das eine wachsende Anzahl an Aktivitäten für älter werdende Menschen bereitzuhalten verspricht. Alle Anwesenden waren sich einig: "Niemand muss alleine zu Hause sitzen".

Aus dem Projekt hervorgegangen sind laut Melanie Pees, Sozialmanagerin der Familienheim, Spieletreffs im Haslach, Goldenbühl und in der Seniorenresidenz am Kaiserring, zwei monatliche Termine der "Mahlzeit" im Gemeindehaus der St. Bruder Klaus Kirche, einmal mit der Möglichkeit des Besuchs der kirchlichen Bücherei sowie ein Handarbeitstreff im Restaurant des E-Centers in der Vockenhauser Straße. Im Sommer trifft sich eine Boule-Gruppe.

Gleichwohl gibt es weitere Bedürfnisse. So werden Ferdinand Noeldechen und Bernhard Arndt Tanznachmittage im Anschluss an den gemeinsamen Mittagstisch der "Mahlzeit" anbieten. Am 12. Mai startet ein erster Versuch.

Anita Neidhardt-März vom Diakonischen Werk verwies dazu auf die Kooperation mit der Tanzschule Gramlich in Sachen Line Dance für Singles und Manfred Herzner, Vorsitzender des Turnvereins Villingen, auf Kurse in Zusammenarbeit mit der Tanzschule Seidel. Monika Burger, Vorsitzende des Schwarzwaldvereins Villingen, brachte die Mittwochs- und Sonntagswanderungen auch für Senioren mit Gehzeiten zwischen einer und zwei Stunden ins Gesamtpaket ein. Schüler der Goldenbühlschule werden sich im Rahmen von Sozialprojekten bei der "Mahlzeit" einbringen. Michael Moser, Chef des Seniorenrates, bot an, dort Termine für Beratungen abzuhalten. Eine "verwaiste" Gymnastikgruppe in der Markusgemeinde könne mit Hilfe des Turnvereins zu neuem Leben erweckt werden, stellte Geschäftsführer Sven Kieninger in Aussicht, wie auch einen Bring- und Holdienst für Senioren zur Sportstunde mit Lilo Singer in der Turnhalle des Romäusring-Gymnasiums.

Mit Literatur beschäftigt sich Angela Hackbarth aus St. Georgen demnächst im Rahmen des Mitmachprogrammes "Breite Mühle", das die Familienheim in ihren Räumen in der Pontarlier Straße neu aufgelegt hat.

Günter Reichert, Geschäftsführer des Spitalfonds, nannte den donnerstäglichen Mittagstisch in der Seniorenbegegnungsstätte am Romäusturm und bot dafür einen Fahrdienst an. An jedem ersten und dritten Mittwoch im Monat lädt die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in die Kronenstraße zum Kaffeenachmittag ein. "Unser Netzwerk beginnt zu funktionieren mit Austausch und Ergänzung zum Wohle aller", sagte Melanie Pees.